
Zypern plant, im Jahr 2026 dem Schengen-Raum beizutreten. Dieses Vorhaben wurde von Präsident Nicos Christodoulides bestätigt, der erklärte, dass die technischen Vorbereitungen bis Ende 2025 abgeschlossen sein sollen. Der Beitritt Zyperns zum Schengen-Raum hat nicht nur für das Land selbst, sondern auch für die gesamte Europäische Union eine strategische Bedeutung. Der Schengen-Raum ermöglicht freies Reisen zwischen den Mitgliedsländern ohne Passkontrollen und wird ab 2025 insgesamt 29 Länder umfassen, darunter die meisten EU-Staaten sowie Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein. Ukrainische Bürger, die über einen biometrischen Pass verfügen, können von den Vorteilen des Schengen-Raums profitieren, da ihnen visumfreies Reisen für bis zu 90 Tage innerhalb eines 180-Tage-Zeitraums ermöglicht wird.
Der Schengen-Beitritt bringt für Zypern eine Vielzahl von Vorteilen mit sich. Eine wesentliche Verbesserung stellt der einheitliche Zugang dar, der ohne separate Visabestimmungen für Zypern auskommt. Dies wird nicht nur die Mobilität der Bürger erhöhen, sondern auch den touristischen und geschäftlichen Austausch erleichtern. Allerdings gibt es Herausforderungen auf dem Weg zur Schengen-Mitgliedschaft. Die geteilte Insel Zypern, die aus der Republik Zypern im Süden und der selbsternannten Türkischen Republik Nordzypern im Norden besteht, bringt eine gewisse Komplexität mit sich. Die bestehenden UN-kontrollierten Pufferzonen und inoffiziellen Übergangsstellen erschweren die Einführung der einheitlichen Grenzkontrollen, die für die Schengen-Mitgliedschaft erforderlich sind.
Technische Vorbereitungen und Entwicklungen
Bereits im Jahr 2024 gab der zypriotische Außenminister Constantinos Kombos bekannt, dass der Beitritt zur Schengen-Zone ein zentrales Ziel des Außenministeriums darstellt. Ein entscheidender Schritt in diesem Prozess war die Einreichung der ersten Meldungen im Schengen-Informationssystem (SIS) am 25. Juli 2023, die als wichtiger Meilenstein für die EU angesehen wird. Zudem kündigte Präsident Christodoulides am 10. Januar 2025 an, dass bis Ende 2025 alle technischen Probleme zur Aufnahme in die Schengen-Zone gelöst sein sollten. In Verbindung damit wurden am 12. Juli 2024 Richtlinien zur Einhaltung des Europäischen Einreise- und Ausreisesystems (EES) sowie des Europäischen Reiseinformations- und Genehmigungssystems (ETIAS) veröffentlicht.
Die Schengen-Zone, die gegenwärtig 29 Länder umfasst, hat auch Auswirkungen auf den Tourismus und den Immobilienmarkt in Zypern. Im Jahr 2024 verzeichnete Zypern über 4 Millionen Touristen, was einem Anstieg von 5,1% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der erwartete Beitritt zur Schengen-Zone wird die Zahl der Besucher voraussichtlich weiter erhöhen und auch zu einem Anstieg der Immobiliennachfrage führen. Insbesondere die urbane Entwicklung in Zyperns größeren Städten wie Nicosia und Limassol zeigt einen zunehmenden kulturellen und industriellen Einfluss.
In der aktuellen Situation vergibt Zypern noch keine Schengen-Visa, da das Land nicht Teil der Schengen-Zone ist. Zwar können Reisende mit einem gültigen Schengen-Visum nach Zypern einreisen, doch die nationalen Visa, die von zypriotischen Botschaften ausgestellt werden, sind derzeit nur für Zypern gültig und erlauben keinen Zugang zu anderen Schengen-Staaten. Mit dem Beitritt zur Schengen-Zone wird sich dies jedoch verändern und die Grundlage für eine effektivere Integration in den europäischen Reiseverkehr legen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Zyperns Ergebnis auf dem Weg zur Schengen-Mitgliedschaft sowohl Herausforderungen als auch Chancen birgt. Der angestrebte Beitritt wird nicht nur die Reisemöglichkeiten für ukrainische Bürger erheblich verbessern, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung Zyperns vorantreiben.
Weitere Informationen sind auf den Websites von Visit Ukraine und GK Law Firm zu finden.