
Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) steht unter enormem Druck, und die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) wird aufgefordert, umgehend Maßnahmen zu ergreifen. Die kritische Finanzlage der Krankenkassen könnte laut Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, dazu führen, dass die Beiträge zum nächsten Jahreswechsel stark steigen. In den letzten drei Monaten haben bereits acht Krankenkassen ihre Zusatzbeiträge erhöht, was das Bild weiter verschlechtert.
Pfeiffer fordert ein Vorschaltgesetz mit einem Ausgabenmoratorium, um die Beitragssätze stabil zu halten. Dieses Moratorium soll verhindern, dass Preis- oder Honorarerhöhungen über die laufenden Einnahmen hinaus erlaubt sind. Damit soll bis zur Umsetzung geeigneter Strukturreformen ein Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben hergestellt werden.
Kostenkontrolle im Gesundheitswesen
Die GKV hat für 2024 ein Defizit von 6,2 Milliarden Euro verzeichnet. Dieses alarmierende Ergebnis verstärkt die Dringlichkeit der geforderten Sofortmaßnahmen. In ihrer ersten Rede im Bundestag betonte Warken, dass kurzfristige Lösungen notwendig sind und nicht nur auf Kommissionsvorschläge gewartet werden kann. Das ist besonders wichtig, da Union und SPD vereinbart haben, dass eine Reformkommission zur Krankenversicherung bis 2027 Vorschläge erarbeiten soll.
Pfeiffer zeigt sich optimistisch hinsichtlich der Zusammenarbeit mit der neuen Bundesregierung und begrüßt die ersten Signale von Warken. Die Notwendigkeit einer Kostenkontrolle wird immer offensichtlicher, da die Krankenkassen zunehmend auf eine „Kosten-Notbremse“ drängen, um die Finanzlage nachhaltig zu stabilisieren. Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen die Bundesregierung umsetzen wird, um dieser Herausforderung zu begegnen.
Für weiterführende Informationen über die finanziellen Herausforderungen der Krankenkassen und die politischen Diskussionen, die damit verbunden sind, berichtet KMA über die aktuellen Entwicklungen.
Zusätzlich liefert Spiegel weitere Einblicke in die finanziellen Engpässe der Krankenkassen und die nötigen Reformen.