
In Deutschland sind derzeit rund 163.600 offene Stellen im MINT-Bereich zu verzeichnen, wobei MINT für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik steht. Diese Zahl verdeutlicht die anhaltende Nachfrage nach MINT-Fachkräften, die trotz einer konjunkturellen Abkühlung bestehen bleibt. Insbesondere MINT-Facharbeiterberufe sind von einem erheblichen Engpass betroffen, mit etwa 89.600 fehlenden Arbeitskräften. Darüber hinaus gibt es auch einen Mangel an Akademikern, von denen etwa 56.600 Stellen unbesetzt bleiben, sowie rund 17.400 offene Stellen in Meister- und Technikerberufen. Dies zeigt eine klare Tendenz hin zu einem anhaltenden Fachkräftemangel, der die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland beeinträchtigen könnte. Tagesschau berichtet, dass …
Besonders hoch ist die Nachfrage nach Fachkräften in den Energie- und Elektroberufen, wo ca. 57.800 Stellen vakant sind. Auch in anderen Branchen wie Maschinen- und Fahrzeugtechnik (ca. 32.400 offene Stellen), Bauberufen (ca. 26.100) und Metallverarbeitung (ca. 24.200) ist der Fachkräftemangel spürbar. Die IT-Branche zählt etwa 11.200 unbesetzte Stellen. Laut dem MINT-Report sind alle Bundesländer betroffen, wobei Regionen wie Bayern, die norddeutschen Länder, Rheinland-Pfalz/Saarland sowie Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen besonders stark unter einem Engpass leiden. Aristo Group hebt hervor, dass …
Folgen des Fachkräftemangels
Der anhaltende Fachkräftemangel könnte ernsthafte Folgen für die politischen Ziele der Bundesregierung haben. Insbesondere die Vorhaben in den Bereichen Digitalisierung, Klimaschutz und Verteidigung könnten gefährdet sein. Um die Forschungsausgaben auf 3,5% des Bruttoinlandsprodukts zu steigern, sind etwa 50.000 zusätzliche MINT-Fachkräfte notwendig. Zusätzlich wird ein weiterer Bedarf von 30.000 bis 50.000 Fachkräften für den Verteidigungssektor prognostiziert. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, Maßnahmen zu ergreifen.
Um die MINT-Lücke zu schließen, schlagen Experten unter anderem vor, die Potenziale von Frauen im MINT-Bereich zu stärken und Geschlechterklischees abzubauen. Die Fokussierung auf relevante Themen wie Klimaschutz könnte ebenfalls helfen, mehr Menschen für MINT-Berufe zu begeistern. Zudem sollten Anreize für ältere Beschäftigte geschaffen werden, um ihre Erwerbstätigkeit zu verlängern. Eine gezielte Ansprache internationaler Studierender und die Entbürokratisierung der Fachkräfteeinwanderung sind ebenfalls wichtige Schritte, um den Mangel an Fachkräften zu bekämpfen.
Kulturelle Aspekte der MINT-Berufe
Ein weiterer Aspekt sind die kulturellen Barrieren, die Frauen in MINT-Berufen begegnen. Derzeit liegt der Anteil der Patentanmeldungen von Personen mit ausländischen Wurzeln bei etwa 13%. Dies zeigt, dass es auch unter internationalen Fachkräften und Frauen noch ungenutzte Potenziale gibt, die es zu erschließen gilt. Die Herausforderung besteht darin, ein Umfeld zu schaffen, das Vielfalt unterstützt und talentierte Fachkräfte anzieht.