Finanzen

EU und Großbritannien sichern Fischfangrechte bis 2038 – Fischer atmen auf!

Am 20.05.2025 einigten sich die EU und Großbritannien auf einen wichtigen Deal bezüglich des Zugangs zu Fischfanggebieten. Dieser neue Pakt verlängert den gegenseitigen Zugang zu Gewässern bis zum 30. Juni 2038 und erweitert damit die bestehende Regelung, die ursprünglich nur bis 2026 gültig war. Der Fischereiexperte Gerd Kraus vom Thünen-Institut für Seefischerei in Bremerhaven lobte die Einigung als entscheidend für die Fischereiwirtschaft.

In Großbritannien hat das Thema Fischerei eine hohe politische Relevanz. Die Kontrolle über fischreiche Gewässer war ein zentrales Argument für den Brexit, und Kraus betonte die Bedeutung der neuen Einigung. Sie verhindert, dass Großbritannien nach Auslaufen der Regelungen den Zugang zur Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) weiter einschränken kann. Diese Zone gewährt Staaten exklusive Nutzungsrechte, was für EU-Fischer von großer Bedeutung ist.

Zukunft der Fangquoten

Die Regelungen zu den Fangquoten sind entscheidend, da sie bestimmen, wie viele Fische von wem gefangen werden dürfen. Fragen zur Fangquote betreffen die mögliche Abnahme für EU-Fischer oder die Beibehaltung des Ist-Zustands. Fischer in der EU hoffen, dass es zu keiner weiteren Verschlechterung der Fangquote kommt, da im Handels- und Kooperationsabkommen zwischen der EU und Großbritannien die Bedingungen für individuelle Fischfangrechte festgelegt sind. Zwischen 2021 und 2026 werden 25 Prozent der Fangmöglichkeiten der EU in britischen Gewässern schrittweise auf die britischen Flotten übertragen.

Obwohl die neue Einigung den Zugang zu seinen Gewässern sichert, sehen sich EU-Fischer weiterhin mit Herausforderungen konfrontiert. Trotz weniger stark sinkender Anteile an Gesamtfangmengen als befürchtet, erleiden deutsche Fischer Verluste. Laut einem Bericht des Thünen-Instituts prognostizierte Deutschland für das Jahr 2021 einen Verlust von 1,1 Millionen Euro an Anlandeerlösen beim Hering und 3,3 Millionen Euro für Makrele. Tatsächlich sanken die Anlandungen von Makrele auf etwa 50 Prozent der Quote von 2020.

Unterstützungsmaßnahmen der EU

Die EU unterstützt Fischereien bis 2025 mit einem „Brexit Adjustment Reserve“. Ziel dieser Maßnahme ist die Anpassung der Fischereien an die neuen Gegebenheiten nach dem Brexit. Das Thünen-Institut hat an einer Richtlinie zur Verteilung der Gelder gearbeitet, die im März 2023 von der EU-Kommission genehmigt wurde. Unterstützungsmöglichkeiten umfassen Zahlungen für endgültige Stilllegungen, Investitionshilfen und die Verbesserung der Vermarktung sowie die Anpassung von Fischverarbeitungskapazitäten.

Die Auswirkungen des Brexits auf die Handelsströme mit Fisch und Fischprodukten sind derzeit unklar. Meldungen aus dem Vereinigten Königreich deuten darauf hin, dass der Export in die EU schwieriger geworden ist. Analysten stellen fest, dass Großbritannien Rohwaren exportiert und Fertigwaren, auch aus Deutschland, importiert. Die Handelsbilanz für Deutschland im Jahr 2016 wies Exporte von Fischerzeugnissen in Höhe von 230 Millionen Euro aus, während die Importe 105 Millionen Euro betrugen. Ergebnisse zur Handelsbilanz nach dem Brexit liegen dem Thünen-Institut jedoch aktuell noch nicht vor.

Insgesamt zeigt die neue Einigung zwischen der EU und Großbritannien, dass Fortschritte im Bereich der Fischerei erzielt werden können, auch wenn viele Fragen zur Zukunft der Branche offenbleiben.

Weitere Informationen finden Sie auf t-online.de und [thuenen.de](https://www.thuenen.de/de/themenfelder/fischerei/die-deutsche-fischereiflotte-wenige-grosse-und-viele-kleine-1/auswirkungen-des-brexit-auf-die-deutsche-hochseefischerei#:~:text=Am%2024.12.2020%20haben%20sich%20die%20Europ%C3%A4ische%20Union%20%28EU%29,auch%20eine%20Einigung%20%C3%BCber%20die%20Fangmodalit%C3%A4ten%20der%20Fischerei.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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