
Javier Milei ist seit seinem Regierungsantritt Präsident von Argentinien und treibt aktiv libertäre Reformen voran. Diese Veränderungen haben bereits bedeutende Auswirkungen auf die argentinische Wirtschaft. Unternehmen, insbesondere aus Deutschland, zeigen sich optimistisch und investieren wieder in das Land. Das Abflauen von Devisenkontrollen, hohen Importsteuern und übermäßiger Bürokratie wird von den Unternehmen als positiv wahrgenommen. Unter den Investoren befinden sich große Namen wie Siemens, BASF und Bayer, aber auch zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen. Laut Merkur ist das Interesse an Argentinien als Handelspartner in Europa aufgrund der geopolitischen Lage gestiegen.
Die von Milei verfolgte Politik des Abbaus des Sozialstaates, die Entlassung von Beamten und die Privatisierung von Staatsunternehmen wird nicht nur kontrovers diskutiert, sondern auch als notwendig erachtet, um das Land aus seiner tiefen krisenhaften Lage zu führen. Es wird sowohl in der Wirtschaft als auch in der Gesellschaft über die zukünftige Entwicklung der Reformen spekuliert. Die Inflation, die 2023 bei erschreckenden 211,4 % lag, konnte im Jahr 2024 auf 117,8 % gesenkt werden. Dennoch bleibt die Armutsrate ein drängendes Problem: Diese stieg zuerst auf 53 %, liegt nun aber wieder bei 38 %, was ungefähr dem Niveau vor der aktuellen Krise entspricht.
Internationales Hilfspaket und Schuldenlast
Argentinien ist der größte Schuldner des Internationalen Währungsfonds (IWF) und hat kürzlich von diesem sowie der Weltbank Unterstützung in Form von Milliarden-Hilfspaketen erhalten. Diese finanziellen Mittel sind entscheidend, um die Wirtschaft zu stabilisieren und die notwendigen Reformen umzusetzen. Die Unterstützung des IWF und der Weltbank wurde von vielen als eine entscheidende Hilfe angesehen, um Argentinien auf einen stabileren Kurs zu bringen. Weitere Details zu den Hilfspaketen bietet Spiegel.
Die bevorstehenden Parlamentswahlen im Oktober 2025 werden als wichtiger Stimmungstest für die Regierung von Javier Milei angesehen. Die gesellschaftliche Unterstützung für seine Reformen scheint robust zu sein, wie Julieta Barra, Leiterin des Außenhandels der deutsch-argentinischen Industrie- und Handelskammer, feststellt. Dies deutet darauf hin, dass die komplexe wirtschaftliche Lage in Argentinien und die ambitionierten Reformen von Milei weiterhin sowohl nationale als auch internationale Aufmerksamkeit erregen.
Mit natürlichen Ressourcen wie Lithium, Kupfer und Agrarprodukten, die nach wie vor international gefragt sind, hat Argentinien das Potenzial, gegenwärtige Herausforderungen zu überwinden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische und wirtschaftliche Landschaft unter Mileis Führung entwickeln wird.