
Unternehmen in Berlin und Brandenburg blicken optimistisch auf das wirtschaftliche Jahr 2025. Laut Sven Weickert, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), wird ein Aufschwung im Laufe des Jahres erwartet. Diese Aussicht wird unter anderem durch einen Sonderfonds für Infrastruktur unterstützt, der eine Sonderkonjunktur auslösen soll. Zudem soll ein Investitionsbooster, der 30 Prozent Abschreibung auf Ausrüstungsinvestitionen ermöglicht, die Nachfrage in der Industrie ankurbeln. Weickert äußerte sich hierzu im RBB-Inforadio und unterstrich die veränderte Stimmung innerhalb der Unternehmen.
Die Bundesregierung wird angehalten, die Kommunikation zwischen Politik und Wirtschaft zu verbessern, um das Ziel der internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen. Dafür sind Maßnahmen wie Investitionsunterstützung, wettbewerbsfähige Energiekosten und ein Bürokratieabbau notwendig. „Die aktuellen Energiekosten in Deutschland sind dabei doppelt so hoch wie in den USA, China oder Frankreich“, so Weickert. Der Geschäftsführer schilderte zudem die Bildung einer positiven Grundstimmung in der Wirtschaft, die durch Dialog und Zusammenarbeit gefördert wird.
Forderungen zur Bürokratie und Gesetzgebung
Um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft weiter zu stärken, hat Weickert einen Vorschlag für einen sogenannten Dreifach-Check bei neuen Gesetzen vorgestellt. Dieser Check umfasst einen Praxischeck zur Notwendigkeit des Gesetzes, einen Digitalcheck zur digitalen Umsetzbarkeit sowie einen Belastungscheck hinsichtlich der Kosten für die Wirtschaft. Weickert betont, dass dringend eine deutliche Reduzierung von Belastungen notwendig sei, um das Wachstum zu fördern.
Am Mittwochvormittag wird das Frühjahrsgutachten 2025 vorgestellt, das die wirtschaftliche Lage Deutschlands beleuchten wird. Die EU-Kommission prognostiziert für das Jahr 2025 ein Null-Wachstum in Deutschland. Trotz dieser düsteren Vorhersage zeigt Weickert großen Optimismus und hofft, dass nach Gesprächen mit der Bundesregierung eine Zusammenarbeit entsteht, die den Ernst der Lage anerkennt und eine positive Wende herbeiführen kann.
Investitionen und Wachstumsperspektiven
Im Hinblick auf die erwarteten Investitionen ist Weickert zuversichtlich, dass die Auflösung von Unsicherheiten, insbesondere durch den Zollstreit mit den USA, zu nachgeholten Investitionen führen kann. Er ist überzeugt, dass sowohl Berlin als auch Brandenburg sowie die gesamte Bundesrepublik von einem wirtschaftlichen Wachstum profitieren werden. „Wir müssen sowohl international wettbewerbsfähig bleiben als auch es den Unternehmen ermöglichen, in eine positive Zukunft zu investieren“, schloss Weickert seine Ausführungen.
Insgesamt wird die Stimmung in der Wirtschaft als verbessert wahrgenommen, was die Erwartungen an einen baldigen Aufschwung bestärkt. Die kommenden Monate werden entscheidend für die Umsetzung der angesprochenen Maßnahmen sein, um die Wirtschaft auf Kurs zu bringen und nachhaltig zu stabilisieren.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik, siehe auch [Süddeutsche] und [Inforadio].