
Die Europäische Union plant die Einführung eines neuen Einreisekontrollsystems, das als EES (Einreise-/Ausreisesystem) bekannt ist. Dieses System wird am 10. November 2024 in Betrieb genommen, wie die EU-Kommissarin für Inneres, Ylva Johansson, bestätigte. schengenvisum.info berichtet, dass die Einführung des EES nach mehreren Verzögerungen, die unter anderem auf technische Probleme zurückzuführen sind, nun endlich in Sicht ist. Ursprünglich war der Start für 2022 geplant, jedoch kam es zu Verspätungen bei der Installation der automatischen Grenzübergänge.
Das EES ersetzt die gewohnt manuelle Stempelung in Reisepässen und erfasst an den Außengrenzen der Schengen-Staaten Daten über die Einreise und Ausreise von Drittstaatsangehörigen, dazu gehören auch die Bürger der Ukraine. visitukraine.today beschreibt, dass die Hauptfunktionen des EES die automatische Erfassung von Datum und Ort der Einreise sowie biometrische Daten wie Fingerabdrücke und Gesichtsbilder umfassen.
Ziele und Vorteile des EES
Ein zentrales Ziel des EES besteht darin, Dokumentenfälschung, Identitätsbetrug und Verstöße gegen das Migrationsrecht zu bekämpfen. Die Speicherung von Informationen zur Reisegeschichte ermöglicht zudem eine verbesserte Überwachung der zulässigen Aufenthaltsdauer von bis zu 90 Tagen innerhalb von 180 Tagen. Durch die digitale Kontrolle sind die Einreisebestimmungen für ukrainische Staatsbürger zwar unverändert, jedoch wird der gesamte Prozess effizienter gestaltet.
Nicht zuletzt verspricht das EES eine Modernisierung der Grenzverwaltung und eine Identifikation von Reisenden, die möglicherweise länger bleiben. Vorteile für die Reisenden selbst sind schnellere Passkontrollen, während die Notwendigkeit der Biometrieerfassung besteht. Die gesammelten Daten werden für drei bis fünf Jahre gespeichert, abhängig von der Art der Registrierung. Experten haben jedoch bereits Bedenken geäußert, dass das neue System in Spitzenzeiten zu längeren Wartezeiten an den Grenzen führen könnte.
Überwachung und Transparenz
Im Rahmen des neuen Regelwerks wird auch die Regelung für Reisende, die in den Schengen-Raum einreisen, umstrukturiert. Reisende müssen beim Grenzübertritt personenbezogene Daten angeben, die in einer zentralen EU-Datenbank gespeichert werden. Dies betrifft alle Nicht-EU-Bürger, einschließlich britischer Staatsbürger, die für Kurzaufenthalte reisen. Einige Gruppen, wie Staatsangehörige von Andorra, Monaco, San Marino und dem Vatikanstadt, sind von der Registrierung im EES ausgenommen.
Zusätzlich plant Zypern, dem Schengen-Raum im nächsten Jahr beizutreten, was die dynamischen Veränderungen zur Grenzpolitik in Europa noch verstärken dürfte. Während in Zypern weiterhin manuell gestempelt wird, nutzen die meisten anderen Schengen-Staaten bereits die automatisierte Technologie des EES, um den Grenzübertritt effizienter zu gestalten und sicherzustellen, dass die Daten über Reisende akkurat erfasst werden.
Insgesamt soll das EES die Sicherheit erhöhen und die Grenzprozesse rationalisieren, um genauere Daten über Reisende zu sammeln. Mit dieser innovativen Lösung will die EU darauf reagieren, dass mehr Transparenz und Kontrolle im internationalen Reiseverkehr notwendig sind.