
Das AIT Austrian Institute of Technology zieht eine positive Bilanz für das Jahr 2024. Mit einem Ergebnis nach Steuern von 5,42 Millionen Euro, gegenüber 4,89 Millionen Euro im Vorjahr, verzeichnet die Forschungseinrichtung einen deutlichen Anstieg. Die betrieblichen Erträge beliefen sich auf 218 Millionen Euro, was einem Plus von 9 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Insbesondere die externen Erlöse aus Auftrags- und kofinanzierter Forschung sind mit 130,7 Millionen Euro um 11,3 % gestiegen.
Mit einem Auftragsstand von 276,2 Millionen Euro und einem Anstieg um 6 % zum Jahresende zeigt das AIT eine robuste Auftragslage. Die aktuelle Mitarbeiterschaft umfasst 1.653 Personen aus mehr als 50 Nationen, was die internationale Ausrichtung der Einrichtung unterstreicht. In insgesamt 127 Projekten im Rahmen des EU-Forschungsrahmenprogramms Horizon Europe ist das AIT aktiv, wobei es 26 dieser Projekte selbst koordiniert und über 77 Millionen Euro Fördermittel akquirieren konnte. Laut wirtschaftszeit.at zählt das AIT zu den Top 3 Forschungseinrichtungen in Österreich.
Forschungsprojekte und Technologien
Die AIT-Forschung zielt darauf ab, Lösungen für reale Herausforderungen zu entwickeln und zeichnet sich durch innovative Technologien aus. Dazu gehören unter anderem Künstliche Intelligenz zur Betrugsbekämpfung, Qualitätskontrollen in der Stahlindustrie sowie der autonome Betrieb von Maschinen. Das AIT hat zudem am Aufbau eines Supercomputer-Hubs mitgewirkt und eine Investitionssumme von 13 Millionen Euro in Infrastruktur und Forschungsthemen gesteckt.
Ein weiteres Highlight ist die Eröffnung eines neuen Feststoff-Batterielabors in Wien, sowie der Start des AIT H2Lab in Seibersdorf, das als nationale Testumgebung für Wasserstofftechnologien dient. Der Baubeginn eines Großprüfstands für Wärmepumpen bis 100 kW wird ebenfalls als bedeutender Schritt in der technologischen Entwicklung angesehen. Darüber hinaus begleitet das AIT drei neue Spin-off-Projekte in der Vorgründungsphase, um einen marktnahen und erfolgreichen Einstieg in den Technologietransfer zu gewährleisten, und arbeitet an der Gestaltung eines Ökosystems für Spin-offs in Österreich und Europa.
Peter Schwab, Aufsichtsratsvorsitzender des AIT, betont die zentrale Rolle von Innovation für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit in der heutigen Zeit. Im Rahmen der kommenden Technology Talks Austria 2025, die am 11. und 12. September 2025 im MuseumsQuartier Wien stattfinden, wird das Thema der Wettbewerbsfähigkeit Europas im Fokus stehen.
Horizont Europa
Im Kontext der europäischen Forschungslandschaft spielt das Programm Horizont Europa eine entscheidende Rolle. Dieses Programm, welches das weltweit größte Einzelförderprogramm für Forschung und Innovation darstellt, hat ein Budget von 95,5 Milliarden Euro. Das Ziel von bmbf.de ist es, die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu stärken, die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie zu fördern und gesellschaftliche Probleme zu lösen.
Die Programmstruktur von Horizont Europa besteht aus mehreren Säulen, darunter die Wissenschaftsexzellenz, die thematischen Cluster zu gesellschaftlich relevanten Themen, sowie Instrumente zur Förderung innovativer Ansätze. Die Forschungsthemen orientieren sich an Fragen wie Gesundheit, nachhaltige Entwicklung und Digitalisierung und ermöglichen eine länderübergreifende Zusammenarbeit sowohl in Europa als auch weltweit. Zudem ist bereits die Planung des 10. EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation im Gange, dessen Start für den 1. Januar 2028 avisiert ist.