
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) in Karlsruhe hat eine umfassende Übersicht zu Elektroautos (E-Autos) veröffentlicht, die auf der Analyse von über 70 wissenschaftlichen Quellen basiert. Die Studie zeigt, dass Elektrofahrzeuge in einer ganzheitlichen Betrachtung – von der Herstellung bis zur Entsorgung – umweltfreundlicher und oft kostengünstiger sind als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Beim Treibhausgas-Ausstoß schneiden E-Autos in Deutschland 40-50% besser ab als klassische Verbrenner, wie t-online.de berichtet.
Trotz höherer Emissionen während der Herstellung können die Vorteile während des Betriebs die ökologischen Nachteile ausgleichen. Besonders bei einer vorhandenen Lademöglichkeit, etwa zu Hause oder am Arbeitsplatz, können Elektroautos nach drei Jahren wirtschaftlicher werden als Verbrenner. Es fällt auf, dass die Kilometerkosten bei durchschnittlicher Fahrleistung in der Mittelklasse ähnlich sind, was die Wettbewerbsfähigkeit von E-Autos unterstreicht.
Nachteile und Vorteile von Elektroautos
Jedoch bringt der Einsatz von Elektrofahrzeugen auch Herausforderungen mit sich. So sind beispielsweise die Feinstaubemissionen durch Reifenabrieb aufgrund des höheren Gewichts der Elektroautos ein Nachteil. Während E-Autos umweltfreundlicher sind als ihre benzin- oder dieselbetriebenen Pendants, gibt es noch umweltfreundlichere Fortbewegungsmöglichkeiten. Die Forschung am Fraunhofer-Institut beschäftigt sich auch mit der Sinnhaftigkeit und der Umweltfreundlichkeit der Batterieherstellung, die in den bisherigen Analysen zentral behandelt wird. Michael Held, der die Arbeitsgruppe Energie und Mobilität leitet, betont die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung in diesem Kontext.
Deutschland ist als einer der größten Automobilmärkte der Welt auf einen Umstieg von klassischen Verbrennungsmotoren auf Elektrofahrzeuge angewiesen. Im Jahr 2012 waren nur 4.541 Elektroautos zugelassen, während es mehr als 30 Millionen Benzin- und Diesel-PKW gab. Der Großteil der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren verursacht zahlreiche Ablagerungen in der Umwelt sowie Lärm, was die Notwendigkeit der Forschung nach Alternativen verdeutlicht, so fraunhofer.de.
Die Rolle erneuerbarer Energien
Für eine positive Klimabilanz bei Elektrofahrzeugen ist die Nutzung von erneuerbaren Energien beim Laden entscheidend. Der weltweite Kraftfahrzeugbestand, der bereits etwa eine Milliarde Fahrzeuge umfasst, wird bis 2030 voraussichtlich verdoppelt, was den Druck auf eine umweltfreundliche Mobilität erhöht. Die Bundesregierung unterstützt die Elektromobilität aktiv, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen mittelfristig zu reduzieren. Um die Akzeptanz von E-Autos sowohl im Privatgebrauch als auch im öffentlichen Nahverkehr zu steigern, wird eine stärkere Vernetzung zwischen Elektro- und konventioneller Mobilität erforderlich sein.
Insgesamt zeigt die Forschung am Fraunhofer-Institut, dass Elektroautos unter bestimmten Bedingungen eine echte Alternative zu konventionellen Fahrzeugen darstellen können, wenn sie sowohl ökologisch als auch ökonomisch gesehen im Vergleich zu den herkömmlichen Motoren bestehen können.