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Luft- und Raumfahrt: Rüstungsindustrie fordert massive Investitionen!

Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie steht an der Spitze des zivilen Flugzeugbaus in Europa und sieht sich in der Pflicht, eine bedeutendere Rolle im militärischen Sektor zu übernehmen. Der Branchenverband BDLI fordert daher eine Stärkung der Investitionen in die Verteidigungsindustrie und betont, dass das Sondervermögen für die deutsche Verteidigungsfähigkeit zielgerecht in heimische Unternehmen investiert werden sollte. Laut dem Präsidenten des BDLI, Michael Schöllhorn, haben die Unternehmen bereits erhebliche Vorleistungen erbracht, weswegen nun auch die Politik in die Verantwortung genommen werden muss. Die Luft- und Raumfahrtbranche ist jedoch nicht nur im militärischen Bereich aktiv, sondern hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von insgesamt 52 Milliarden Euro erzielt, was einem Wachstum von 13 Prozent entspricht.

Der größte Teil dieses Wachstums ist auf die zivile Luftfahrt zurückzuführen, die einen Umsatz von 39 Milliarden Euro generieren konnte – ein Anstieg von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Immilitärischen Bereich bleibt der Umsatz stabil bei 10 Milliarden Euro, während der Raumfahrtsektor 3 Milliarden Euro einbrachte. Der Beschäftigungszuwachs in der Branche betrug 4 Prozent, wodurch insgesamt 120.000 Menschen in der Luft- und Raumfahrtindustrie arbeiten.

Forschung und Entwicklung im Fokus

Investitionen in Forschung und Entwicklung sind für die Branche von enormer Bedeutung. Im Jahr 2023 beliefen sich die Ausgaben auf rund 3,6 Milliarden Euro. Diese Investitionen sind entscheidend, um innovative und klimaneutrale Technologien voranzutreiben. Besonders im zivilen Bereich bleibt die Branche gefordert, um ökologische Standards zu erfüllen und neue, nachhaltige Flugzeuge zu entwickeln. Auch die Herausforderungen bei der Raumfahrtforschung sind nicht zu unterschätzen, insbesondere in Anbetracht der Kürzungen bei der NASA, die die Unternehmen um Unterstützung bitten.

Die europäische Eigenständigkeit in der Raumfahrt ist ein weiteres zentrales Anliegen. In Zeiten internationaler Krisen wird die strategische Unabhängigkeit immer wichtiger. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass zwei Drittel der Produktion in der Luft- und Raumfahrtindustrie exportiert werden. Auch die Ausblicke für die nächsten Jahre deutet darauf hin, dass eine verstärkte Zusammenarbeit mit internationalen Partnern notwendig sein wird, um den technischen Fortschritt zu sichern.

Entwicklung seit 2020

Ein Rückblick auf die Entwicklungen seit 2020 zeigt deutliche Unterschiede. Im Jahr 2021 erzielte die Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland einen Umsatz von 31,4 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2020 gab es jedoch einen Rückgang der Gesamtbeschäftigten von 105.000 auf 100.000. Dieser Rückgang war teilweise auf die drastischen Corona-Reisebeschränkungen zurückzuführen. Dennoch hat sich die Branche stabilisiert und konzentriert sich weiter auf die Entwicklung neuer Technologien.

Die militärische Luftfahrtbranche bleibt konstant bei 7 Milliarden Euro Umsatz, und die Beschäftigtenzahl ist nur geringfügig gesunken. In der Raumfahrtindustrie hingegen sanken die Umsätze aufgrund diverser Probleme in der Lieferkette. Dennoch zeichnet sich eine Stabilität in der Beschäftigung ab, was für die Branche als positiv angesehen wird.

Aufgrund dieser aktuellen Entwicklungen ist es für die Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland entscheidend, sowohl national als auch international strategisch aufgestellt zu sein, um die bevorstehenden Herausforderungen sowohl im zivilen als auch im militärischen Sektor adäquat zu meistern.

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Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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