
In einem aktuellen Statement hat Carsten Schildknecht, CEO von Zurich Deutschland, den Klimawandel als das größte Risiko für die Menschheit bezeichnet. Gerade im Blick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen 2024 macht er auf die abnehmende öffentliche Wahrnehmung des Themas Klimaschutz aufmerksam. Dies geschieht vor dem Hintergrund erheblicher Naturkatastrophen wie Stürmen, Starkregen, Dürren und Waldbränden, die im Jahr 2024 weltweit massive Schäden verursacht haben.
Solche Extremereignisse haben nicht nur katastrophale Auswirkungen auf die Menschen und die Natur, sondern auch direkte finanzielle Folgen für die Versicherungsbranche. Jede Naturkatastrophe belastet die Bilanz von Zurich, was Schildknecht als ernstzunehmende Bedrohung für Wohlstand und Wirtschaftswachstum wahrnimmt. Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat Zurich seine Nachhaltigkeitsstrategie überarbeitet und bietet Unternehmen präventive Beratung zu Wetterrisiken an.
Nachhaltigkeitsstrategie und Zielvorgaben
Seit 2021 hat Zurich bereits die CO₂-Emissionen um 74 Prozent reduziert und strebt an, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Darüber hinaus plant das Unternehmen, bis zum Jahr 2030 75 Prozent seiner Vertragspartner mit definierten Klimazielen auszustatten. Die CO₂-Belastung pro Quadratmeter bei Immobilieninvestitionen soll in diesem Zeitraum um 45 Prozent gesenkt werden.
Schildknecht betont zudem die Notwendigkeit maximaler Transparenz bei Projekten zur CO₂-Kompensation. Zur Unterstützung dieser Ziele entwickelt Zurich digitale Tools zur Analyse von Klimarisiken, um Unternehmen besser auf herausfordernde Wetterbedingungen vorzubereiten. Im Jahr 2023 lagen die Versicherungsbeiträge des Unternehmens bei 5,88 Milliarden Euro, wobei allein die Schaden- und Unfallversicherungen um 9,4 Prozent auf 3,14 Milliarden Euro stiegen.
Klimaanpassung und Katastrophenvorsorge
In einem breiteren Kontext ist die Verbindung von Klimaanpassung und Katastrophenvorsorge von zentraler Bedeutung, wie auch das Umweltbundesamt hervorhebt. Der UNFCCC-Prozess betont die Dringlichkeit, Treibhausgasemissionen zu reduzieren und vulnerable Staaten bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Diese internationale Agenda wird durch das Sendai-Rahmenwerk gestärkt, das darauf abzielt, Risiken durch katastrophale Ereignisse zu minimieren.
Diese Strategien sind nicht nur auf internationaler Ebene von Bedeutung, sondern auch in Deutschland wird an der Integration von Klimaanpassung und Katastrophenvorsorge gearbeitet. Hierzu wurde eine strategische Behördenallianz ins Leben gerufen, um den Austausch von Informationen über Klimawandel und Extremereignisse zu fördern. Wuppertal stellt dabei ein positives Beispiel für die gelungene Verbindung von Klimaanpassung und Bevölkerungsschutz dar.
Der Bericht der Europäischen Umweltagentur verdeutlicht zudem die ökonomischen Schäden, die Klimarisiken in Europa verursachen. Diese Erkenntnisse untermauern die Relevanz von integrierten Plänen für Klimaschutz und Resilienz in Städten, wie im Nachhaltigkeitsziel 11b der UN-Agen-da beschrieben. Um die Herausforderungen des Klimawandels effektiv zu bewältigen, ist eine enge Kooperation zwischen Krisenmanagement, Katastrophenvorsorge und Klimaanpassung unerlässlich.
Die Initiative von Zurich Deutschland und die international abgestimmten Ansätze zur Klimaanpassung zeigen die Dringlichkeit und Notwendigkeit, sich proaktiv mit der Klimakrise auseinanderzusetzen. Nur durch gemeinsames Handeln kann das Ziel eines nachhaltigen und resilienten Umgangs mit den Auswirkungen des Klimawandels erreicht werden.