
Immer mehr Verbraucher sind sich unsicher, welche Versicherungen tatsächlich notwendig sind. Experten warnen vor einer Vielzahl von Policen, die entweder unnötig oder sogar schädlich sein können. Besonders im Fokus stehen dabei die Restschuldversicherung bei Krediten sowie verschiedene Reiseversicherungen. Ausführliche Informationen bietet inFranken.
Die Restschuldversicherung wird von vielen Finanzberatern kritisch betrachtet. Sie verursacht hohe Kosten und bietet oft nur geringe Leistungen. Insbesondere bei der Reisefinanzierung gibt es erhebliche Bedenken, die den Versicherungsschutz betreffen.
Reiserücktrittsversicherung unter der Lupe
Ein zentrales Thema ist die Reiserücktrittsversicherung. Diese soll finanzielle Verluste abdecken, wenn eine Reise aus bestimmten, meist schwerwiegenden Gründen abgesagt werden muss. Gründe wie schwere Krankheiten, Unfälle oder eine gerichtliche Vorladung können einen Reiserücktritt rechtfertigen. Die Versicherung erstattet in solchen Fällen die Stornokosten und nicht genutzte Reiseleistungen. Die Notwendigkeit dieser Versicherung hängt jedoch stark von individuellen Reisekosten und dem Stornierungsrisiko ab, wie Verivox erläutert.
Einige Ereignisse sind von der Deckung ausgeschlossen, darunter Trennungen oder Verschiebungen von Schulprüfungen. Wichtig zu unterscheiden ist auch die Reiserücktrittsversicherung von der Reiseabbruchversicherung, die während einer bereits begonnenen Reise greift. Verbraucher sollten genau abwägen, ob die Investition in solch eine Versicherung sinnvoll ist, insbesondere bei hohen Reisepreisen oder wenn eine kostenlose Stornierung nicht möglich ist.
Kritik an weiteren Versicherungsangeboten
Zusätzlich zur Reiserücktrittsversicherung gibt es weitere Versicherungsangebote, die von Fachleuten als überflüssig eingeschätzt werden. Ein Beispiel ist die Reisegepäckversicherung, die viele Ausschlüsse und Einschränkungen beinhaltet. Um im Schadensfall tatsächlich eine Zahlung zu erhalten, muss das Gepäck permanent in Sicht- oder Handreichweite sein. Grob fahrlässiges Verhalten könnte sogar zu einer vollständigen Ablehnung der Leistung führen.
Eine große Unsicherheit herrscht häufig auch bezüglich der Nachhilfeversicherung. Die Astra Versicherung AG erhielt jüngst die Auszeichnung als „Versicherungskäse des Jahres“ 2024 für ihr Angebot „Nachhilfe-Versicherung Plus“. Für eine jährliche Prämie von 29,99 Euro bietet sie eine Entschädigung für pädagogische Leistungen während des Krankenhausaufenthalts, was Verbraucherschützer als unnötig erachten. In der Regel wären Schulen in der Lage, während eines Krankenhausaufenthalts eine Beschulung anzubieten.
Insgesamt sollten Verbraucher sich kritisch mit ihren Versicherungsentscheidungen auseinandersetzen und sich gut informieren. Eine differenzierte Betrachtung kann helfen, unnötige Kosten zu vermeiden und zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen.