
In einem aktuellen Treffen mit dem EU-Kommissar für Energie und Wohnungswesen, Dan Jørgensen, haben führende Vertreter der deutschen Wohnungs- und Bauwirtschaft zentrale Forderungen für die Zukunft des Wohnungsbaus in Europa formuliert. Unter den Teilnehmern war auch Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), der die Dringlichkeit eines beschleunigten Wohnungsbaus hervorhob. Die Diskussion fand in Brüssel statt und beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit bezahlbarem Wohnraum und Klimaschutz im Wohnungsbestand.
Gedaschko betonte, dass in Deutschland und ganz Europa ein ernsthaftes Problem besteht: Es gibt zu wenig bezahlbaren Wohnraum. Um diesem entgegenzuwirken, plädiert er für die Einführung einer „fast lane“ für Wohnungsbauvorhaben. Diese soll einen Abwägungsvorrang über andere gesetzliche Regelungen legen, was eine schnellere Planung und Umsetzung von Projekten ermöglichen würde. „Wir müssen mehr Tempo machen“, so Gedaschko, der auch auf die Vorbehalte der Kommunen gegenüber seriellem Bauen hinwies, welches seiner Meinung nach dennoch vielversprechende Lösungen bieten könnte.
Die Hauptanliegen der Verbände
Diese Sichtweise wird von den deutschen Wohnungs- und Bauverbänden BFW, GdW, HDB und Haus & Grund geteilt. Sie haben sich darauf verständigt, konkrete Vorschläge in vier Kernbereichen vorzulegen, die die Umsetzung der europäischen Wohnungsbauagenda vorantreiben sollen.
- Klimaziele bezahlbar erreichen: Die Umsetzung der europäischen Gebäuderichtlinie EPBD soll wirtschaftlich gestaltet werden. Es ist wichtig, CO₂-Einsparungen dort vorzunehmen, wo sie den größten Effekt pro investiertem Euro erzielen können. Ein zentrales Anliegen ist hierbei, dass Klimaschutz nicht zu höheren Mieten führt.
- Planen, Genehmigen und Bauen beschleunigen: Hier fordern die Verbände mehr Agilität und Geschwindigkeit bei den Planungs- und Genehmigungsverfahren. Klare Zeit- und Fristvorgaben sowie faire Regelungen sind notwendig, um Rechtssicherheit für den schnellen Wohnungsbau zu gewährleisten.
- Baukosten senken: Ein Abbau von Standards sowie die Förderung industrieller Verfahren sollen dazu beitragen, die Baukosten mittelfristig zu reduzieren. Zudem muss Bürokratie abgebaut werden, um Bauunternehmen zu entlasten.
- Fördermittel gezielter einsetzen: Die Verbände heben die Bedeutung öffentlicher Fördermittel für die Energiewende hervor. Diese Gelder sollen für alle Eigentümergruppen zugänglich sein. Die Förderung muss vereinfacht und speziell auf die Bedürfnisse kleinerer Unternehmen abgestimmt werden.
Durch diese Maßnahmen zeigen die Verbände ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der EU-Kommission, um die Wohnkosten zu senken und die Bau- und Wohnungswirtschaft zukunftsfähig zu gestalten. Axel Gedaschko sentierte hierbei ein wichtiges Signal: „Die Zeit für Veränderung ist jetzt.“
Für detailliertere Informationen zu diesem Thema verweisen wir auf die Berichterstattung von Unternehmen Heute sowie auf die Einschätzungen des BFW Newsroom.