
In einem erschreckenden Fall von Entführung und Folter in New York hat die Polizei einen 37-jährigen Kryptowährungshändler aus Kentucky namens John Woeltz verhaftet. Die Ermittlungen zeigen, dass Woeltz, auch bekannt als „Crypto-König“, zusammen mit einem Geschäftspartner einen italienischen Geschäftsmann in Manhattan gefangen hielt. Das Hauptziel der Entführer war, das Passwort für die Bitcoin-Wallet des Opfers zu erpressen, wobei die Beziehung zwischen den drei Geschäftspartnern als angespannt beschrieben wird. Der italienische Partner war Anfang Mai in New York angekommen, als die Situation eskalierte.
Woeltz und sein Komplize nahmen dem Opfer nicht nur seinen Pass, sondern auch seine elektronischen Geräte ab. Die Aggression gegenüber dem Entführten erreichte einen grausamen Höhepunkt, als dieser mit einer Pistole bedroht und mit einer Kettensäge am Bein verletzt wurde. Nach über zwei Wochen leidvoller Gefangenschaft gelang dem Opfer schließlich die Flucht. Als es von der Polizei gefunden wurde, war es schwer verletzt und wies Fesselspuren auf.
Fundstücke im Townhouse
Im Rahmen der Ermittlungen durchsuchte die Polizei das luxuriöse Anwesen von Woeltz in Nolita, das er für mindestens 30.000 US-Dollar monatlich gemietet hatte. Die Ermittler entdeckten Beweismittel, darunter Polaroid-Fotos der Folter, eine Waffe sowie verschiedene Folterinstrumente. Nachbarn beschrieben das Gebäude als Party-Hochburg und weisen darauf hin, dass Woeltz möglicherweise ein Vermögen von rund 100 Millionen US-Dollar angehäuft hatte. Trotz der Festnahme von Woeltz und seinem Komplizen ist die Polizei weiterhin auf der Suche nach einem dritten Geschäftspartner, der an der Entführung beteiligt war.
Dieser Fall beleuchtet die dunklen Seiten des Kryptowährungshandels und zeigt, wie kriminelle Machenschaften in diesem Bereich zunehmen. Die Behörden hoffen, durch die laufenden Ermittlungen mehr Details zu den Hintergründen und etwaigen weiteren Komplizen zu erfahren.
Entführungen im Krypto-Bereich
Im Kontext der Krypto-Branche ist zu bemerken, dass der Fall von Woeltz nicht isoliert ist. Am 21. Januar 2023 wurden David Balland, Mitgründer der Krypto-Firma Ledger, und seine Frau in Méreau, Frankreich, entführt. Die Entführer forderten ein erhebliches Lösegeld in Kryptowährung. Balland wurde am 22. Januar befreit, jedoch erlitt er bei der Entführung schwere Verletzungen; ihm wurde ein Finger abgeschnitten. Seine Frau wurde am 23. Januar in einem Auto, gefesselt, aber unverletzt aufgefunden.
Die Entführer wurden aufgrund ihres Vorgehens und ihrer polizeilichen Vorgeschichte verhaftet. Hierbei spielen moderne Technologien eine Rolle, da ein WhatsApp-Konto und ein VPN für die Kommunikation genutzt wurden. In einem gewagten Schritt schickten die Ermittler ein Bitcoin im Wert von etwa 100.000 Euro, um Zeit zu gewinnen und die Transaktion zurückzuverfolgen. Pascal Gauthier, CEO von Ledger, äußerte Erleichterung über die Befreiung des Paares und unterstrich die Gefahren, die für Krypto-Unternehmer bestehen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die aktuellen Vorfälle eine alarmierende Tendenz aufzeigen: Die Verschmelzung von Kryptowährung und kriminellen Aktivitäten birgt erhebliche Risiken für alle in dieser Branche tätigen Personen.