
Im ersten Quartal 2025 verzeichnete die deutsche Wirtschaft ein moderates Wachstum, das sich in einer Steigerung des preis-, saison- und kalenderbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,4 % im Vergleich zum Vorquartal manifestierte. Dies übertraf die Schnellmeldung vom April um 0,2 Prozentpunkte, was auf eine dynamischere Entwicklung in der Industrieproduktion und beim Außenhandel im Monat März zurückzuführen ist, wie Retail-News berichtet. Die Exporte stiegen dabei um 3,2 %, insbesondere in den Bereichen pharmazeutische Produkte und Kraftfahrzeuge, wovon ein Teil möglicherweise auf Vorzieheffekte durch den Handelskonflikt mit den USA zurückzuführen ist.
Die Importe wuchsen moderat um 1,1 %, was jedoch weniger stark ausfiel als der Anstieg der Exporte. Auch der private Konsum stieg um 0,5 %, während die Konsumausgaben des Staates um 0,3 % sanken, bedingt durch vorläufige Haushaltsregelungen. Zudem konnten die Bruttoanlageninvestitionen um 0,9 % zulegen, sowohl im Bau- als auch im Ausrüstungssektor.
Wirtschaftliche Perspektiven für 2024 und 2025
Auf der Grundlage von Prognosen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) wird das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland 2024 voraussichtlich um 0,3 % sinken, gefolgt von einem Anstieg um 0,8 % im Jahr 2025. Wie IMK feststellt, bleibt die Unsicherheit über öffentliche Investitionen und staatliche Fördereinrichtungen hoch, was einen nachhaltigen Aufschwung behindert.
Die Inflation zeigt ein stetiges Sinken, von 5,7 % im Jahr 2023 über 2,4 % im Jahr 2024 auf prognostizierte 2,0 % im Jahr 2025. Positiven Einfluss auf die kommenden Jahre haben gesunkene Inflationsraten und steigende Löhne, die den privaten Konsum ankurbeln sollen. Allerdings lässt die restriktive Fiskalpolitik sowie hohe Zinsen auf eine schwierige gesamtwirtschaftliche Situation schließen.
Arbeitsmarkt und Einkommen
Der Arbeitsmarkt wird für 2024 eine Erhöhung der Arbeitslosigkeit um rund 140.000 auf 2,75 Millionen prognostizieren, was einem Anteil von 5,9 % entspricht. Im Jahr 2025 wird eine weitere Zunahme um 30.000 Personen auf 2,78 Millionen (6,0 %) erwartet. Der im ersten Quartal 2025 gemeldete Rückgang der Erwerbstätigenzahl um 0,1 % auf 45,8 Millionen steht im Kontrast zu den prognostizierten Wachstumsraten von 0,3 % in 2024 und 0,1 % in 2025.
Im Kontext der Löhne und Einkommensentwicklungen stiegen die Bruttolöhne im Jahresvergleich um 3,9 %, das Nettoeinkommen um 2,6 %. Diese Einkommenssteigerungen könnten zur Stabilisierung des Konsums beitragen, trotz eines stagnierenden BIPs im Vergleich zum ersten Quartal 2024 und einem nominalen Wachstum des BIPs von 2,4 %.
Insgesamt zeigt sich, dass Deutschland sich langsam aus einer Schwächephase herausarbeitet, jedoch zahlreiche Herausforderungen, wie stagnierende Investitionen und eine restriktive Fiskalpolitik, bestehen bleiben.