Finanzen

Spitäler im Aufschwung: Hoffnungsschimmer trotz finanzieller Sorgen!

Die Finanzsituation der Schweizer Spitäler bleibt angespannt, obwohl einige Einrichtungen positive Signale zeigen. Während das Universitätsspital Basel (USB) für das Jahr 2024 einen Gewinn von 200’000 Franken prognostiziert, gibt es weiterhin viele Spitäler, die sich in der Verlustzone befinden. Der Verwaltungsratspräsident Robert-Jan Bumbacher hebt hervor, dass das USB finanziell auf Erfolgskurs ist, jedoch zeigt der Gesamtüberblick ein anderes Bild. Das Universitätsspital Zürich meldete für 2023 einen Verlust von rund 30 Millionen Franken, eine Verbesserung im Vergleich zu 49 Millionen Franken im Vorjahr. Auch die Berner Inselgruppe verzeichnete einen Verlust von knapp 24 Millionen Franken, der jedoch im Vergleich zum Vorjahr, als dieser über dreimal so hoch war, als Fortschritt angesehen werden kann.

Die finanzielle Lage vieler Spitäler bleibt insgesamt problematisch. Laut Christine Wanner, SRF-Bundeshausredaktorin, sollten positive Entwicklungen nicht vorschnell als Trendwende interpretiert werden. Die durchschnittliche EBITDA-Marge für das Jahr 2023 beträgt nur 1.8%, was deutlich zeigt, dass viele Spitäler die angestrebte Marge nicht erreichen. Um Investitionen in die Zukunft – besonders im Hinblick auf eine älter werdende Bevölkerung – durchführen zu können, sind höhere Gewinne von rund 10% notwendig.

Gewinner und Verlierer im Spitalwesen

Eine Erhebung von Medinside verdeutlicht die finanziellen Schwierigkeiten verschiedener Spitäler. Gesundheits-Ökonom Heinz Locher bezeichnet die Situation als „dramatisch“ und warnt vor möglichen Problemen bei Neubauten in den nächsten 10 bis 15 Jahren. Besonders besorgniserregend ist die Lage von Einrichtungen wie dem Aarauer Spital, dem Freiburger Spital und den St. Galler Spitälern, die sich in kritischer finanzieller Lage befinden.

Dem gegenüber stehen Spitäler mit stabilen finanziellen Ergebnissen, wie das Spital Zollikerberg, das die höchste EBITDA-Marge mit 12,7% erzielt. Auch die Thurgauer Spitäler, Limmattal, Bülach und Wetzikon liegen alle über der 10%-Marke. Institutionen mit dieser Marge können ihren Betrieb langfristig sichern, während diejenigen in der unteren Hälfte der Tabelle mit finanziellen Engpässen konfrontiert sind. Unruhe und schnelle Strategiewechsel haben sich zudem negativ auf die finanziellen Ergebnisse ausgewirkt, wie beispielsweise bei der Lindenhofgruppe.

Zukunftsausblick der Spitalversorgung

Die finanzielle Situation wird durch externe Faktoren wie eine effizientere Personalplanung und eine reduzierte Abhängigkeit von externem Pflegepersonal beim USB beeinflusst, das von Direktor Rakesh Padiyath als Teil des Erfolges angeführt wird. Dennoch bleibt die Unterstützung durch die Kantone vor allem kurzfristig und wird nicht als nachhaltige Lösung erachtet. Langfristig erfordert die Spitalversorgung eine umfassende, überregionale Planung, um auf die steigenden Bedürfnisse von Patienten in einem sich verändernden demographischen Kontext angemessen reagieren zu können.

Insgesamt wird deutlich, dass die Herausforderungen im Schweizer Spitalwesen weitreichend sind, und es wird entscheidend sein, wie die Einrichtungen ihre Strukturen und Strategien anpassen, um zukünftige finanzielle Stabilität zu erreichen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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