
Im Bereich der Unfallversicherungen verzeichnen zahlreiche Anbieter signifikante Wachstumsraten. Laut einem aktuellen Bericht von VersicherungsJournal haben 35 der 50 größten Unfallversicherer in den letzten sechs Jahren ihre brutto gebuchten Prämien ausgebaut. Besonders hervorgetan hat sich die Provinzial, die mit einem Wachstum von beeindruckenden 128 Prozent die Liste anführt. Generali und Huk24 konnten ihr Prämienvolumen um knapp zwei Drittel steigern.
Die Entwicklung der privaten Unfallversicherungen zeigt in den letzten Jahren jedoch ein insgesamt moderates Wachstum. Der „Branchenmonitor 2024: Unfallversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig betont, dass das Prämienaufkommen in dieser Branche in den letzten Jahren nur leicht zugenommen hat. Auf eine Dekade betrachtet ergibt sich ein Anstieg von lediglich 3,4 Prozent, wobei die Jahre 2018 und 2019 mit Zuwächsen von 1,0 und 1,8 Prozent entscheidend waren.
Prägnante Zahlen und Entwicklungen
Im Jahr 2023 betrugen die gebuchten Bruttobeiträge in der Unfallversicherung etwa 6,7 Milliarden Euro, was einer, bereinigt um Inflation, moderate Steigerung von 0,5 Prozent entspricht. Trotz dieser stabilen Entwicklung gab es in der letzten Dekade nur einmal rückläufige Einnahmen. Zwischen 2018 und 2023 wuchs das Prämienvolumen um 2,5 Prozent, wobei 35 Unfallversicherer steigende Beitragseinnahmen verzeichneten.
Besonders nennenswerte Wachstumszahlen zeigen mehrere Versicherungsanbieter. Die Provinzial Versicherung AG konnte ihre Bruttoeinnahmen auf 177 Millionen Euro verdoppeln. Auch die Generali Deutschland Versicherung AG wuchs auf fast 432 Millionen Euro, während Huk24 AG über 15 Millionen Euro erreichte. Die Huk-Coburg-Allgemeine Versicherung AG meldete ein Wachstum auf knapp 60 Millionen Euro, und die VHV Allgemeine Versicherung AG erzielte 59 Millionen Euro. Sogar die Haftpflichtkasse VVaG wuchs auf fast 58 Millionen Euro. Die Adler Versicherung AG verzeichnete mit einem Drittel mehr Einnahmen ein Wachstum auf beinahe 25 Millionen Euro.
Fusionen als Wachstumstreiber
Ein wesentlicher Faktor für das Wachstum einiger Unternehmen sind unternehmensinterne Umstrukturierungen. Die Generali und Aachenmünchener fusionierten zur Generali Deutschland Versicherung AG, während die Westfälische Provinzial Versicherung AG mit der Provinzial Rheinland Versicherung AG fusionierte und sich in Provinzial Versicherung AG umbenannte. Alle genannten Gesellschaften haben in jedem Jahr des Betrachtungszeitraums, mit Ausnahme von Generali, ein Wachstum verzeichnen können.
Die Huk-Coburg-Allgemeine Versicherung wuchs in den letzten Jahren konstant zwischen acht und zehn Prozent. Huk24 erreichte anfänglich ein Wachstum von 14 auf unter acht Prozent, konnte jedoch zuletzt ebenfalls wieder zweistellige Wachstumsraten erzielen. Im vorletzten Jahr des Betrachtungszeitraums wuchs die VHV um annähernd zehn Prozent, während die Haftpflichtkasse an Wachstumsgeschwindigkeit verlor, von fast neun Prozent im Jahr 2019 auf zuletzt unter fünf Prozent.