
Die Schweiz zeichnet sich durch einen hohen Wohlstand und einen bemerkenswerten Grad an wirtschaftlicher Freiheit aus. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) pro Kopf gehört zu den höchsten weltweit, was die wirtschaftliche Stärke des Landes unterstreicht. Laut economiesuisse hat die Schweiz den zweithöchsten Wert im Index of Economic Freedom der Heritage Foundation erreicht. Dieser Index misst die wirtschaftliche Freiheit in 177 Ländern und bewertet sie auf einer Skala von 0 bis 100, wobei die Schweiz nach diesem Ranking zur zweitfreisten Volkswirtschaft aufgestiegen ist.
Der Index of Economic Freedom, veröffentlicht von der Heritage Foundation, basiert auf vier zentralen Pillaren: Rechtsstaatlichkeit, regulatorische Effizienz, begrenzte Regierung und freies Unternehmertum. Er zeigt deutlich, dass ein positiver Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Freiheit und Wohlstand besteht. Länder mit einem hohen Maß an wirtschaftlicher Freiheit erzielen in der Regel auch ein hohes Wohlstandsniveau. In diesem Kontext ist es bemerkenswert, dass der globale Durchschnitt für wirtschaftliche Freiheit bei 60 Punkten liegt, ein Rückgang um 1,6 Punkte im Vergleich zum Vorjahr.
Wachstum durch Wettbewerb und Innovation
Wirtschaftliche Freiheit bedeutet nicht das unregulierte Handeln von Unternehmen, sondern es erfordert Wettbewerb und Kundenorientierung. Wettbewerbsfähige Märkte fördern einen effizienten Ressourceneinsatz, Innovation sowie Wachstum. Diese Faktoren führen zu einer höheren Produktivität, die direkt mit steigenden Einkommen der Arbeitnehmenden und erhöhten Staatseinnahmen korreliert. Dennoch warnt das economiesuisse vor einer schleichenden Erosion dieser Freiheit in der Schweiz. Diese könnte durch neue Regulierungen und Gesetzesverschärfungen gefördert werden und langfristig den Wohlstand gefährden.
Im Vergleich zu anderen Ländern hat sich die Rangfolge im Index of Economic Freedom verändert. Singapur, Australien, Kanada und das Vereinigte Königreich bleiben unter den Top 10. Taiwan konnte erstmals eine Bewertung von über 80 Punkten erreichen und ist somit die sechstfreiste Volkswirtschaft. Die USA hingegen sind auf den 25. Platz abgerutscht, was den niedrigsten Rang in der 28-jährigen Geschichte des Index darstellt. Diese Rückgänge sind insbesondere auf übermäßige Staatsausgaben zurückzuführen, die während der COVID-19-Pandemie erhöht wurden.
Die Herausforderung der politischen Akteure
Die Politik steht vor der Herausforderung, die Bedeutung wirtschaftlicher Freiheit für kommende Generationen anzuerkennen und entsprechend zu handeln. Einschränkungen der wirtschaftlichen Freiheit könnten nicht nur den gegenwärtigen Wohlstand gefährden, sondern auch die wirtschaftliche Agilität und Resilienz der Schweiz langfristig beeinträchtigen. Wie der Bericht von Neues Schweizer Zeitung zeigt, leiden Länder mit geringerer wirtschaftlicher Freiheit häufig unter wirtschaftlicher Stagnation und hohen Arbeitslosenzahlen. Es ist also an der Zeit, wirtschaftliche Freiheit aktiv zu fördern, um den Herausforderungen unserer Zeit begegnen zu können und die langfristige wirtschaftliche Gesundheit zu sichern.