
Die Kreislaufwirtschaft wird zunehmend als zentraler Hebel für den industriellen Wandel anerkannt. Initiativen zur Förderung eines nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen sind nicht nur dringend erforderlich, sondern bieten auch zahlreiche Vorteile. Laut Germanwatch stehen insbesondere die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen und die Stärkung der regionalen Wertschöpfung im Fokus. Darüber hinaus fördert dieses Konzept Innovationen, die in der heutigen schnelllebigen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung sind.
Um den Ausbau der Kreislaufwirtschaft systematisch voranzutreiben, haben Umweltverbände der Regierung sechs zentrale Empfehlungen vorgelegt. Diese Empfehlungen zielen darauf ab, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die für eine erfolgreiche Umsetzung notwendig sind. Dazu gehören unter anderem:
- Ausreichend finanzierte Governance
- Anpassungen in der Ordnungspolitik für ein Level-Playing-Field
- Integration in die Industriepolitik
- Gezielte Förderung der oberen Kreislaufwirtschaftshierarchien durch Förderprogramme
- Aufbau notwendiger Infrastruktur
Die Empfehlungen stammen von namhaften Organisationen, darunter Germanwatch, Deutscher Naturschutzring, BUND, Deutsche Umwelthilfe, NABU, WWF und Runder Tisch Reparatur.
Nachhaltige Ressourcennutzung
Das Konzept der Kreislaufwirtschaft, das auch ökologisches Denken umfasst, beinhaltet wichtige Aspekte wie Ressourcen-Reduktion, Nutzungsverlängerung und Wiederverwertung. Die Definition der Kreislaufwirtschaft erfolgt durch die „zehn R’s“: Refuse, Rethink, Reduce, Reuse, Repair, Refurbish, Remanufacture, Repurpose, Recycle und Recover. Diese Prinzipien bieten Unternehmen und Regierungen klare Handlungsanleitungen zur Verbesserung des Ressourcenmanagements.
Zusätzlich zeigt der globale Circularity Gap Report 2023 von Deloitte und Circle Economy, dass der Anteil der Kreislaufwirtschaft an der Weltwirtschaft aktuell nur 7,2 Prozent beträgt, was einen Rückgang gegenüber 9,1 Prozent im Jahr 2018 darstellt. Trotz dieser ernüchternden Zahlen erkennen immer mehr Unternehmen, Regierungen, Investoren und Verbraucher das Potenzial der Kreislaufwirtschaft. Sie können zur Reduzierung des weltweiten Materialverbrauchs um bis zu 30 Prozent beitragen und damit nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile erzielen.
Die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft verspricht neue Umsatzströme, Effizienzsteigerungen, Kosteneinsparungen sowie eine verbesserte Unternehmensreputation und Erfüllung rechtlicher Regulatorik. Dies sind gewichtige Argumente, die nicht nur für eine nachhaltige Entwicklung von Bedeutung sind, sondern auch für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in einem sich wandelnden Markt.