Der Wechsel des Stromanbieters wird für Verbraucher ab dem 6. Juni 2025 deutlich einfacher, da er an Werktagen innerhalb von 24 Stunden möglich sein wird. Laut MDR soll diese Neuregelung Wartezeiten deutlich verkürzen und mehr Dynamik in den Markt bringen. Bisher dauerte der technische Wechsel bis zu drei Wochen, was teilweise auf langwierige Abläufe und technische Probleme zurückzuführen war.
Um den schnelleren Anbieterwechsel zu ermöglichen, wird ab Juni 2025 eine neue Identifikationsnummer, die Marktlokations-Identifikationsnummer (MaLo-ID), eingeführt. Diese ID, die auf der Stromrechnung angegeben ist, kennzeichnet einen Stromanschluss und bleibt auch bei Zählerwechseln konstant. Verbraucher sollten jedoch darauf achten, ihre MaLo-ID und Zählernummer nicht leichtfertig weiterzugeben, wie auch ADAC betont.
Wichtige Veränderungen und Fristen
Die neuen Regelungen bringen auch einige wichtige Änderungen für nach dem Umzug mit sich. Ab dem 6. Juni 2025 wird es nicht mehr möglich sein, einen rückwirkenden Stromanbieterwechsel durchzuführen. Verbraucher müssen sich rechtzeitig um eine An- und Abmeldung beim Versorger kümmern, um teure Grundversorgung zu vermeiden. Bei verspäteter Kündigung springt häufig der Grundversorger ein, der oft höhere Preise verlangt.
Die Kündigungsfristen für Stromverträge liegen in der Regel zwischen einem und drei Monaten, jedoch beträgt diese maximal einen Monat bei Neuabschlüssen seit März 2022. Bei Grundversorgern gilt eine kürzere Kündigungsfrist von zwei Wochen. Zudem haben Verbraucher ein Sonderkündigungsrecht bei Preiserhöhungen, Preissenkungen oder veränderten Vertragsbedingungen. Bei einem Umzug, bei dem der neue Wohnort außerhalb des Liefergebiets liegt, kann ebenfalls ein Anbieterwechsel notwendig werden.
Sparmöglichkeiten durch Anbieterwechsel
Regelmäßige Preisprüfungen und Anbieterwechsel können für Verbraucher erhebliche Einsparungen von bis zu mehreren Hundert Euro pro Jahr bringen. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Ein Wechsel von 39,70 Cent pro kWh auf 26 Cent pro kWh könnte einer jährlichen Ersparnis von 480 Euro entsprechen. Daher raten Experten von Verbraucherzentralen, vor einem Vertragsabschluss die Anbieter zu vergleichen, um die besten Konditionen zu finden.
Die Kündigung eines Stromvertrags kann dabei in Textform, wie beispielsweise per E-Mail oder SMS, erfolgen. In den meisten Fällen übernimmt der neue Anbieter die Kündigungsformalitäten. Auch wenn es Probleme beim Anbieterwechsel gibt, sind Verbraucher durch eine gesetzlich garantierte Belieferung durch den Grundversorger abgesichert, der maximal drei Monate lang für die Stromversorgung sorgt, bevor eine automatische Umstellung auf den lokalen Grundversorgungstarif erfolgt.
