Die Schweizer Wirtschaft zeigt sich im ersten Quartal 2025 in besserer Verfassung als erwartet. Laut den neuesten Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) wuchs das reale Bruttoinlandprodukt (BIP) um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Eine erste Schätzung hatte lediglich ein Wachstum von 0,7 Prozent prognostiziert. Dies könnte teilweise auf Vorzieheffekte der Exporte zurückzuführen sein, im Zusammenhang mit den Zollandrohungen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump, wie gmx.ch berichtet.
Die chemisch-pharmazeutische Industrie verzeichnete im ersten Quartal ein überdurchschnittliches Wachstum, und auch der Dienstleistungssektor trug zur positiven Entwicklung bei. Zusätzlich zeigte die Binnennachfrage eine erfreuliche Entwicklung. Bereinigt um Sportevents betrug das BIP-Wachstum 0,5 Prozent. Auch die Wachstumszahlen für das Gesamtjahr 2024 wurden leicht nach oben korrigiert.
Rekordexporte und Handelsbilanzüberschuss
Die Schweizer Exporte erreichten im ersten Quartal 2025 einen Rekordwert von 74,15 Milliarden Franken, was eines der besten Ergebnisse in der Geschichte der Schweiz darstellt. Die Exporte stiegen saisonbereinigt um 3,6 Prozent, begünstigt von hohen Ausfuhren chemisch-pharmazeutischer Produkte, insbesondere in die USA. Im März 2025 wurden sogar Rekordexporte von 27,6 Milliarden Franken verzeichnet, ein Anstieg um 12,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das Handelsbilanzjahr schloss mit einem Überschuss von 13,7 Millionen Franken ab, was die Stärke der Exportwirtschaft unterstreicht, wie 20min.ch anmerkt.
Die Importe stiegen im gleichen Zeitraum um 5,9 Prozent auf 60,49 Milliarden Franken. Weitere Warengruppen wie Bijouterie, Juwelierwaren, Maschinen und Elektronik ebenfalls konnten Exportgewinne erzielen. Der Anstieg der Goldexporte in die USA fand insbesondere als Reaktion auf die Einführung der US-Zölle im April 2025 statt, die nicht für Gold und Edelmetalle gelten, was einen sprunghaften Anstieg der Goldexporte zur Folge hatte.
Zusammenfassend wird die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft von einem positiven Konsum- und Exporttrend geprägt. Diese Dynamik könnte durch die Unsicherheiten im internationalen Handel weiterhin verstärkt werden, da viele Unternehmen sich auf mögliche Handelskonflikte und Zollmaßnahmen einstellen müssen.
