Wirtschaft

Schweizer Wirtschaft boomt! Pharmaexporte sichern überraschendes Wachstum

Im ersten Quartal 2025 verzeichnete die Schweizer Wirtschaft ein überraschendes Wachstum von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Diese Zahl übertrifft die Prognose des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco), die zuvor mit einem Anstieg von 0,7 Prozent gerechnet hatte. Ein zentraler Faktor für dieses Wachstum sind die vorgezogenen Pharmaexporte in die USA, da Unternehmen wie Novartis und Roche ihre Medikamente und Wirkstoffe exportierten, um möglichen Zöllen unter der US-Administration von Präsident Donald Trump zuvorzukommen. Dies ist besonders relevant, nachdem die Angst vor erhöhten Zöllen die Exportstrategie der Schweizer Unternehmen stark beeinflusst hat, wie 20 Minuten berichtet.

Die chemisch-pharmazeutische Industrie zeigte einen beachtlichen Wachstumsbeitrag von 0,8 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Im Hinblick auf die Zahlen der ersten drei Monate des Jahres, wuchs die Branche um beeindruckende 7,5 Prozent, begünstigt durch die gestiegenen Exporte in die USA. Weitere Sektoren wie der Bau- und Dienstleistungssektor verzeichneten ebenfalls positive Entwicklungen. So wuchs der Dienstleistungssektor um 1,4 Prozent und der Handel, unterstützt durch Groß- und Detailhandel, verzeichnete einen Anstieg von 2,1 Prozent.

Herausforderungen für die Industrie

Allerdings sehen sich die Maschinenbau- und Uhrenindustrie mit Absatzschwierigkeiten konfrontiert. In Verbindung mit diesen Herausforderungen ergab sich ein negativer Wachstumsbeitrag von –0,4 Prozent für die gesamte Industrie, wenn die Pharmaindustrie nicht berücksichtigt wird. Die Energieproduktion litt zudem unter dem warmen Winter, was zu einem Rückgang von 9,4 Prozent führte.

Die BIP-Zahlen sind um Sportevents bereinigt und zeigen insgesamt ein unbereinigtes Wachstum von 0,5 Prozent. Das Seco hat seine Jahresprognose für 2025 auf ein Wachstum von 1,0 Prozent angehoben, obgleich mögliche Auswirkungen von Zöllen, die Trump angedroht hat, in dieser Prognose nicht berücksichtigt wurden. Ökonomen schätzen die Prognose als realistisch ein und erwarten ein solides, wenn auch nicht übermäßig starkes Wachstum.

Marktentwicklungen und Ausblick

Bei den Importen zeigen sich ebenfalls steigende Trends, mit einem Anstieg von 6,1 Prozent. Investitionen in Ausrüstungen und im Bauwesen stiegen ebenfalls, wobei die Bauinvestitionen um 0,8 Prozent und die Wertschöpfung im Baugewerbe um 1,1 Prozent zulegten. Gleichzeitig zeigte der Staatskonsum ein Wachstum von 0,4 Prozent.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die bevorstehende Entscheidung der Schweizer Nationalbank über die Geldpolitik, die am 19. Juni 2025 stattfinden wird. Ein Zinsschritt um –0,25 Prozentpunkte wird als wahrscheinlich betrachtet und könnte entscheidenden Einfluss auf die weitere wirtschaftliche Stabilität haben.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert