
Aktuelle Bilder aus dem verschütteten Dorf Blatten in der Schweiz rücken das Thema Naturgefahren erneut ins öffentliche Bewusstsein. In Deutschland sind die versicherten Schäden durch Starkregen, Überschwemmungen, Sturm und Hagel 2024 nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf 5,7 Milliarden Euro gestiegen. Dieser Betrag bleibt im Vergleich zum Vorjahr konstant. Besonders betroffen von diesen Schäden war Süddeutschland, wo allein in 2024 Schäden von 2,6 Milliarden Euro verursacht durch Starkregen und Überschwemmungen verzeichnet wurden. Für das Vorjahr betrugen die Schäden durch Starkregen und Hochwasser rund eine Milliarde Euro.
Der GDV weist darauf hin, dass die tatsächlichen Schäden über den veröffentlichten Zahlen liegen, da nicht alle Schäden über Versicherungen abgedeckt sind. In der Sachversicherung wurden 2024 versicherte Schäden von insgesamt 4,4 Milliarden Euro festgestellt, wovon 1,8 Milliarden Euro auf Sturm und Hagel entfallen. Im Durchschnitt meldeten Kfz-Versicherer eine Naturgefahrenbilanz von 1,3 Milliarden Euro.
Regional verteilte Schäden
Im Jahr 2024 waren die höchsten versicherten Schäden in den Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern zu verzeichnen, mit jeweils rund 1,6 Milliarden Euro. Nordrhein-Westfalen folgte mit 613 Millionen Euro, während Bremen mit 17 Millionen Euro die niedrigsten Schäden aufwies. Insgesamt zeigt sich, dass regional große Unterschiede bezüglich der Häufigkeit und Höhe der Schäden bestehen.
Bundesland | Schaden 2024 (in Millionen Euro) |
---|---|
Baden-Württemberg | 1,6 Milliarden |
Bayern | 1,6 Milliarden |
Nordrhein-Westfalen | 613 Millionen |
Bremen | 17 Millionen |
Die Häufigkeit von Schäden pro 100.000 Verträge stieg in mehreren Bundesländern an. Das Saarland verzeichnete mit 22,4 Schadensfällen die höchste Dichte, gefolgt von Niedersachsen mit 21,2 und Schleswig-Holstein mit 20,3. Im Gegensatz dazu liegen Hamburg mit 8,8 und Berlin mit 6,4 am Ende der Tabelle. Der Bundesdurchschnitt der Schadenhäufigkeit sank von 18,5 auf 17,1, was die Gesamtlage widerspiegelt.
Politische Diskussion und Ausblick
Angesichts der steigenden Risiken und der hohen Schadenssummen spricht sich der GDV gegen eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden aus. Stattdessen fordert der Verband ein umfassendes Naturgefahrenkonzept. Justizministerin Stefanie Hubig (SPD) kündigte jedoch an, dass eine Versicherungspflicht für Wohngebäude in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden soll. Der Koalitionsvertrag lässt offen, ob sich dies um eine echte Pflichtversicherung oder um eine Angebotspflicht per Opt-out handelt.
Ergänzende Informationen über Schäden durch Naturgefahren sind im Datenservice des GDV zu finden. Diese werden zusätzlich durch Grafiken, Tabellen und Karten zu verschiedenen Schadensbereichen wie Gebäuden, Hausrat sowie Kraftfahrzeugen unterstützt. Die umfassende Auswertung gibt Einblicke in die Entwicklung der Schäden in den letzten Jahren und zeigt, dass jede Region in Deutschland von Naturgefahren betroffen ist. Diese Informationen sind entscheidend, um effektive Präventionsmaßnahmen zu planen und umzusetzen.
Für eine vertiefte Analyse stehen den Interessierten unter DAS INVESTMENT detaillierte Berichte und Statistiken zur Verfügung.