
Thüringen hat im ersten Quartal 2025 die Ausfuhren um 1,4 Prozent gesteigert, was einem Zuwachs von 65,4 Millionen Euro entspricht. Insgesamt betrug der Gesamtwert der ausgeführten Waren 4,8 Milliarden Euro, wie Süddeutsche berichtet. Die größten Wertzuwächse wurden bei Exporten in die Türkei, Taiwan und das Vereinigte Königreich verzeichnet. Im Detail stiegen die Exporte in die Türkei um 51,6 Millionen Euro, nach Taiwan um 42,3 Millionen Euro und in das Vereinigte Königreich um 38,7 Millionen Euro.
Die Exporte in die Vereinigten Staaten, Thüringens wichtigstem Außenhandelspartner, nahmen um rund 5,5 Millionen Euro zu, was einer Steigerung von 1 Prozent entspricht. Thomas Fahlbusch von der IHK Erfurt verwies auf „Vorzieheffekte“ im Handel mit den USA, bedingt durch die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Die Steigerungen sind vor allem in den zentralen Industriebereichen Thüringens bemerkbar.
Branchen im Aufschwung
Besonders auffällig sind die größten Zuwächse in bestimmten Branchen: Die Exporte von Personenkraftwagen und Wohnmobilen stiegen um 33 Prozent, während die pharmazeutischen Erzeugnisse um 24,3 Prozent zulegten. Demgegenüber gab es jedoch einen Rückgang der Exporte in die EU-Nachbarländer, der mit 48,3 Millionen Euro bei einem Rückgang von 2 Prozent zu Buche schlägt. Hierbei ist das Minus besonders stark bei den Exporten nach Frankreich, den Niederlanden und Tschechien zu verzeichnen.
Im ersten Vierteljahr 2025 lagen die Importe Thüringens bei 4,6 Milliarden Euro, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Anstieg von 3,5 Prozent oder 156,6 Millionen Euro entspricht. NNZ hebt hervor, dass die Hauptursache für diese Zunahme der Anstieg der Einfuhren aus dem Vereinigten Königreich war, die um 42,2 Prozent zunahmen und sich um 118,8 Millionen Euro erhöhten.
Veränderungen auf dem Importmarkt
Ein weiterer bemerkenswerter Bereich ist die deutliche Zunahme bei Luftfahrzeugen, die einen Anstieg um 126,6 Millionen Euro oder 41,3 Prozent verzeichneten. Im Gegensatz dazu gab es einen Rückgang bei den Geräten zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung, die um 82,3 Millionen Euro oder 8,6 Prozent sanken.
Die Entwicklung der Exporte zeigt ebenfalls negative Seiten: Während es einen hohen Anstieg bei Personenkraftwagen und pharmazeutischen Produkten gab, kam es zu einem drastischen Rückgang der Exporte nach Algerien um 48,2 Millionen Euro (-83,7 Prozent) und nach Brasilien um 42,2 Millionen Euro (-62,9 Prozent). Trotz der Herausforderungen im Außenhandel zeigt Thüringen sowohl in Bezug auf Exporte als auch Importe, dass es bereit ist, sich den aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen.