
Die Urlaubszeit ist für viele Arbeitnehmer eine willkommene Auszeit, kann jedoch für die im Büro Verbliebenen erhebliche Herausforderungen mit sich bringen. Stress und Überlastung drohen, wenn Kollegen zusätzlich zu ihren eigenen Aufgaben auch noch die Urlaubsvertretung übernehmen müssen. Die bereits geteilten Belastungen somit können die Stimmung im Team belasten und zu Frust führen, insbesondere wenn mehrere Kollegen gleichzeitig abwesend sind, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.
Eine klare Kommunikation innerhalb der Teams ist von essenzieller Bedeutung, um die Folgen dieser Stressoren abzumildern. Um eine Überlastung zu vermeiden, ist es ratsam, Projekte und Aufgaben im Voraus zu priorisieren. Dies kann durch die Festlegung akuter und weniger dringlicher Arbeiten sowie durch die Etablierung fester Vertretungsregeln geschehen. Ein täglicher Check-in zur Besprechung der Arbeitslast trägt ebenfalls zur Entlastung bei.
Tipps zur Stressbewältigung
Zusätzlich zur klaren Abstimmung wird empfohlen, die Leistungen der verbleibenden Mitarbeiter offen anzuerkennen. Dabei können flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Möglichkeiten fördern, die das Teamklima verbessern. Gemeinsame Mittagspausen und kleine Aufmerksamkeiten können ebenso zur Teamdynamik beitragen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Selbstfürsorge, bei der die Mitarbeitenden auch an ihre eigenen Grenzen denken sollten. Achtsamkeitsübungen, Spaziergänge und der Fokus auf gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf sind entscheidende Faktoren für die Stressbewältigung.
Es ist ebenso wichtig, Überlastungen offen mit der Führungskraft zu kommunizieren. Eine respektvolle Ansprache ist der Schlüssel zu einem konstruktiven Dialog, um Lösungen zu finden. Dabei sollten Mitarbeitende konkrete Anliegen formulieren und Vorschläge zur Entlastung unterbreiten.
Die Rolle der Unternehmenskultur
Ein entscheidendes Element in der Stressbewältigung am Arbeitsplatz ist die Unternehmenskultur. Diese wird durch Werte, Normen und Überzeugungen im Team geprägt und hat nur bedingt Einfluss auf das Stressniveau der Mitarbeitenden. Eine leistungsorientierte Kultur kann dazu führen, dass Überstunden und Stress als selbstverständlich angesehen werden, was den Druck auf die Mitarbeitenden erhöht. Mellbaron weist darauf hin, dass Präventionsmaßnahmen oft scheitern, wenn die spezifischen Rahmenbedingungen der Unternehmenskultur nicht beachtet werden.
Führungskräfte spielen in diesem Kontext eine zentrale Rolle, da sie den Umgang miteinander, die Entscheidungsfindung und die Wertschätzung für Gesundheit und Stressbewältigung maßgeblich beeinflussen. Es ist von großer Bedeutung, dass sie in die Stressprävention eingebunden werden und gemeinsam mit ihren Teams an einer gesunden Unternehmenskultur arbeiten.
In Zeiten von Personalengpässen, wie sie in der Urlaubszeit oft vorkommen, sollten Mitarbeitende ihre Ansprüche an sich selbst überprüfen. Not-To-do-Listen können helfen, überflüssige Aufgaben zu identifizieren und realistische Erwartungen an die eigene Arbeitslast zu haben. Mut zum Scheitern und der Verzicht auf Perfektionismus sind ebenfalls wichtige Punkte im Kampf gegen Stress.