
Karlsruhe sieht sich verstärkt mit dem Problem leerer Schaufenster in der Innenstadt konfrontiert, insbesondere in der Kaiserstraße. Trotz diverser Anstrengungen der Stadt, die Nutzung der Flächen zu optimieren, bleibt die Qualität der Gastronomie unzureichend. Eine wachsende Zahl von Kiosk-Shops und Handyshops prägt das Bild, was viele Bürger und Beobachter als unbefriedigend empfinden. So eröffnete kürzlich der „Edessa Kiosk“ in der Kaiserstraße 191, was die Diskussion über die Attraktivität der Einkaufsstraße neu entfachte. Die Stadt erkennt jedoch das Verbesserungspotential in der Nutzung zentraler Flächen und der Qualität der Immobilien, welche entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit der Innenstadt beitragen könnten.
Die Probleme zeigen sich nicht nur in der Gastronomie. Insgesamt sind die Schaufenster bei den ehemaligen Globetrotter und in der Kaiserstraße 82 leer. Hier wird zwar der Einzug von „Wok on fire / sushi on fire“ angekündigt, jedoch warten die Betreiber auf die finale Genehmigung des Bauamts. Aus der Wirtschaftslage des Franchisepartners ergibt sich zudem, dass die Backwerk-Filialen in der Kaiserstraße 118 und Kreuzstraße 9 temporär geschlossen sind, wobei eine Wiedereröffnung geplant ist. Der Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup hebt hervor, dass die Entwicklungen ein besseres Verständnis für Mietpreisentwicklungen erforderten, um positive Veränderungen herauszufordern.
Belebung von Leerständen
In den letzten Monaten hat die Stadt Karlsruhe verschiedene Initiativen gestartet, um die Leerstände in der Innenstadt zu reduzieren. So ist die Zahl der leeren Erdgeschosse zwischen Europaplatz und Marktplatz von 13 auf 10 gesunken, was zwar ein kleiner Fortschritt ist, jedoch deutlich zeigt, dass Handlungsbedarf besteht. Zudem befinden sich sieben Immobilien, darunter die Kaiserstraße 100 und 98, im Um- oder Neubau. Das freut die Bewohner: fünf neue Läden konnten bereits eine Nachnutzung fixieren.
Zu den neuen Eröffnungen zählt der Coffeeshop „cinnamood“, der am 31. Mai an der Ecke Karlstraße seine Türen öffnete. Auch ein Möbelgeschäft unter dem Namen „Interior Design“ wird in der Kaiserstraße 133 eröffnet. Am 26. Mai begann der Fair Fashion Store seinen Betrieb, und der „Impact Hub“ in der Kaiserstraße 97 nimmt ab dem 31. Mai seine Aktivitäten auf. Dieser Hub bietet ein vielfältiges Nutzungskonzept, das Workshops, Events sowie Open Coworking und Büros umfasst. Mieter können die Raumaufteilung flexibel anpassen, was eine innovative Nutzung der Fläche entscheidend unterstützt.
Die Stadt verfolgt mit einem neuen Anmietungsmodell das Ziel, den innerstädtischen Nutzungsmix zu verbessern und Quartiersentwicklungsziele zu erreichen. Diese Projekte werden unter der Förderung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen unterstützt. Dr. Mentrup betont die Wichtigkeit, die Kultur- und Kreativwirtschaft sowie Bildungsangebote in der eindrucksvollen Kaiserstraße zu stärken, um diese wieder zu einem lebendigen Ort für alle zu machen. Mehr Informationen bietet ka-news, während weitere Details zum städtischen Engagement gegen Leerstand auf karlsruhe.de zu finden sind.