
Trotz der Herausforderungen, die der Immobilienmarkt in Niedersachsen aktuell durchlebt, gibt es Anzeichen für eine positive Entwicklung. Laut Haufe schreiten zahlreiche Großprojekte in Niedersachsen und der Umgebung von Hamburg voran. Zu den beliebtesten Investmentprodukten zählen weiterhin der Wohnungsbau und die Logistik, während der Büromarkt in Hannover außergewöhnlich gute Zahlen verzeichnet.
Die Verkaufszahlen im Markt für Eigentumswohnungen zeigen ebenfalls einen Aufschwung. Im Jahr 2024 wurden deutlich mehr Wohnungen verkauft als im Vorjahr, wie NDR berichtet. Die Verkaufszahlen neuer Eigentumswohnungen stiegen um 18 Prozent, während im Jahr 2023 die Wohnungsverkäufe stark zurückgegangen waren. Trotzdem bleibt der Baulandmarkt ein Sorgenkind, da die Baulandverkäufe 2024 mit rund 6.500 Bauplätzen den niedrigsten Stand seit den 1980er-Jahren erreichten.
Projekte und Investitionen in Niedersachsen
Volkswagen (VW) kündigte Pläne an, bis 2030 insgesamt 35.000 Arbeitsplätze abzubauen, was einen Gewinnrückgang von über 30 Prozent zur Folge hat. Mitarbeitende in Führungsebenen haben sich zudem zu einem Gehaltsverzicht von 11 Prozent bereit erklärt. Auch wenn die Lage angespannter ist, bleibt VW im Bau aktiv und startet 2023 den Bau einer Batterieproduktion in Salzgitter. Parallel hierzu plant Volkswagen Immobilien, im Stadtteil Steimker Gärten 1.800 Wohnungen zu schaffen, von denen bereits 240 Einheiten umgesetzt wurden.
Der Büromarkt in Hannover zeigt beeindruckende Zahlen mit einem Anstieg von 65 Prozent an vermieteten Quadratmetern im Vergleich zu 2023. Auch die Anzahl der Vertragsabschlüsse ist um ein Drittel gestiegen. Zu den geplanten Büroprojekten gehören der H3ö Campus und der Urban.Q Büroturm, wobei der Neubau der Medizinischen Hochschule mit einem Investitionsvolumen von rund 1 Milliarde Euro realisiert werden soll.
Bevölkerungsentwicklung und Wohnraumbedarf
Die niedersächsische Landesregierung hat die Prognose für die Bevölkerungsentwicklung überarbeitet und rechnet bis 2030 mit einem Zuwachs von 100.000 Personen. Dies führt zu einem Neubaubedarf von etwa 237.000 Wohneinheiten bis 2040. Dennoch behindert eine strenge Regulatorik im Bürosegment die Förderung in kleineren Städten und ländlichen Regionen.
Ein weiterer Aspekt, der die Märkte beeinflusst, ist der Rückgang der Verkäufe von Bauplätzen für gewerbliche Nutzung um 18,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung wird von Innenministerin Daniela Behrens (SPD) als besorgniserregend angesehen, insbesondere da der Trend immer mehr vom Selber-Bauen wegführt.
Kaufpreise und Marktstabilität
Die Kaufpreise für Immobilien in Niedersachsen stabilisieren sich, wobei tendenziell ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist. Im Jahr 2024 lag der Preis für ein gebrauchtes Haus bei durchschnittlich 255.000 Euro, was 5.000 Euro weniger ist als im Vorjahr. Hannover bleibt jedoch weiterhin der teuerste Standort in Niedersachsen, wo der durchschnittliche Preis für Ein- und Zweifamilienhäuser bei 492.000 Euro liegt. Die Preisrelation zwischen Hannover und Holzminden hat sich zudem verringert; 2024 war ein Haus in Hannover 3,3-mal so teuer wie ein solches in Holzminden (152.000 Euro).
Obwohl die Verkaufszahlen im Immobiliensektor insgesamt 2024 mit 83.000 Transaktionen einen Anstieg von neun Prozent verzeichneten, sind die Umsätze mit Immobilien um neun Milliarden Euro gesunken. Der Markt zeigt sowohl Licht- als auch Schattenseiten, bleibt jedoch ein zentrales Thema für die zukünftige Entwicklung in Niedersachsen und Hamburg.