
Das Finanzministerium in Vietnam hat große Schritte unternommen, um die Digitalisierung im Steuerwesen voranzutreiben. Vietnam.vn berichtet, dass derzeit an der Fertigstellung von Technologie- und Rechtssystemen gearbeitet wird, um einen reibungslosen Übergangsprozess für die neugeplanten Regelungen zu ermöglichen. Teil dieser Maßnahmen ist die Bereitstellung einer kostenlosen Steuererklärungssoftware für Unternehmen, die nicht über Buchhaltungs- oder technische Kenntnisse verfügen.
Um sicherzustellen, dass Unternehmen die neuen Vorschriften effektiv umsetzen können, werden umfassende Schulungen und Anleitungen gefördert. Herr Mai Son, der stellvertretende Direktor der Steuerbehörde, hat die Einführung einer Buchhaltungssoftware angekündigt, die mehrere Funktionen vereint, darunter die Erstellung von Erklärungen und den Datenaustausch. Diese Software wird es Unternehmen ermöglichen, ihre Steuererklärungen einfacher und vorschriftskonform einzureichen.
Herausforderungen für Unternehmen
Dennoch zeigen viele kleine Unternehmen und Einzelpersonen Bedenken hinsichtlich der Anpassung an den elektronischen Erklärungsprozess. So äußerte Frau Hoang Thuy Khanh, eine Restaurantbesitzerin, Unsicherheiten über die korrekte Steuerzahlung und die Nutzung der Software. Auch Frau Tran An Vy, Inhaberin eines Bekleidungsgeschäfts, berichtet von dem Druck, der durch die neuen Anforderungen an detaillierte Erklärungen und elektronische Rechnungen entsteht.
Um die Unternehmen bei diesen Herausforderungen zu unterstützen, empfiehlt Frau Nguyen Thi Cuc, die Vorsitzende der Vietnam Tax Consulting Association, eine Übergangsphase von sechs Monaten bis zu einem Jahr. Sie schlägt vor, dass Geschäftshaushalte professionelle Steuerberater engage, um die Kommunikation mit den Behörden zu erleichtern. Derzeit stehen landesweit rund 800 Steuerberater zur Verfügung, die Hilfe anbieten können.
Digitale Rechnungsstellung als neuer Standard
Parallel zur Entwicklung der Software für Steuererklärungen findet auch in anderen Ländern eine ähnliche Entwicklung statt. EY.com hebt hervor, dass die elektronische Rechnungsstellung als ein entscheidender Schritt in der digitalen Transformation gilt. In Deutschland wird ab dem 1. Januar 2026 eine Verpflichtung zur elektronischen Rechnungsstellung eingeführt, mit einer Übergangsphase, die bereits im nächsten Jahr beginnt.
Die Ansprüche steigen, da Unternehmen auch hier mit technischen Anforderungen konfrontiert werden. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass Unternehmen im ersten Jahr zustimmen müssen, elektronische Rechnungen zu empfangen. Der Zeitpunkt, an dem diese Regelung für alle Unternehmen gilt, wird schrittweise erfolgen. Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind vorübergehende Erleichterungen in Planung, jedoch sind keine vereinfachten Regelungen im aktuellen Entwurf vorgesehen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sowohl in Vietnam als auch in Deutschland digitale Rechnungen und automatisierte Steuererklärungen angestrebt werden. Die Unterstützung durch Steuerberater und das Engagement der Verbände sind essenziell, um eine erfolgreiche Implementierung dieser neuen Praktiken zu gewährleisten. Die Stärkung der digitalen Infrastruktur soll nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Compliance in der Steuererklärung erleichtern.