
Am 6. Juni 2025 wurde Mathias De Clercq, der Bürgermeister von Gent, zum Vorsitzenden des europäischen Städtenetzwerks Eurocities gewählt. Diese Ernennung erlaubt es ihm, die nächsten zwei Jahre die Interessen von 222 Städten in 38 Ländern zu vertreten, die insgesamt etwa 150 Millionen Europäer repräsentieren. Gent ist seit 1998 Mitglied des Eurocities-Netzwerks und hat sich seit 2009 ununterbrochen im Vorstand engagiert. Diese neue Rolle ermöglicht der Stadt, städtische Herausforderungen in die europäische politische Agenda einzubringen.
De Clercq plant, sich während seiner Amtszeit für eine starke europäische Politik und gezielte Investitionen einzusetzen, die auf die spezifischen Bedürfnisse der städtischen Bevölkerung abgestimmt sind. Besonders hervorzuheben ist, dass 75% der Europäer in städtischen Gebieten leben, was die Bedeutung dieser Thematik unterstreicht. „Wir müssen sicherstellen, dass die politischen Entscheidungen die Realität und Herausforderungen unserer Städte widerspiegeln“, betonte der neue Vorsitzende.
Rolle und Einfluss von Eurocities
Eurocities fördert die Zusammenarbeit, den politischen Einfluss und den Wissensaustausch zwischen europäischen Städten. Das Netzwerk bringt Bürgermeister, Schöffen und Beamte zusammen, um städtische Ambitionen zu stärken und gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Die Wahrnehmung und Umsetzung städtischer Politiken auf einer europäischen Ebene wird damit entscheidend gefördert.
Ein bemerkenswerter Aspekt der neuen Struktur ist die Wahl von Barcelona als Vizepräsident des Netzwerks. Dies zeigt die diversifizierte Führung von Eurocities und betont die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Städten. Mathias De Clercq sieht hierin eine Chance für Gent, auf anhaltende städtische Probleme zu reagieren und für die Anliegen der Stadtbevölkerung ein starkes Wort einzulegen.
Die Verbindung zu Daniël Termont, dem ehemaligen Bürgermeister von Gent, der von 2008 bis 2010 ebenfalls Vorsitzender von Eurocities war, bringt Kontinuität und Erfahrung in diese Position. Termont hatte die Stadt während seiner Amtszeit von 2007 bis 2018 geprägt und setzt sich weiterhin für die Belange von Gent und die europäische Stadtentwicklung ein.
Insgesamt stellt die Wahl von De Clercq und die dadurch verstärkte Präsenz von Gent im Eurocities-Netzwerk einen wichtigen Schritt in der europäischen Stadtpolitik dar. Mit der anstehenden Herausforderung, städtische Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu rücken, wird Gent einen entscheidenden Einfluss auf künftige Entwicklungen in urbanen Bereichen ausüben.