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Kloster Kellenried zum Schnäppchenpreis: 5 Millionen Euro für 130 Zimmer!

Die Benediktinerinnen der Abtei St. Erentraud in Kellenried bei Ravensburg stehen vor einer einschneidenden Entscheidung: sie prüfen den Verkauf ihrer Klosteranlage. Das Angebot umfasst 130 Zimmer und eine Wohnfläche von 11.664 Quadratmetern auf einem 136.255 Quadratmeter großen Grundstück. Der angebotene Preis liegt bei knapp fünf Millionen Euro, wie schwaebische.de berichtet.

Die Abtei, gegründet 1924 als Benediktinerinnenkloster der Beuroner Kongregation, hat sich seit 1926 zu einer Abtei entwickelt. Die Kirche im neubarocken Stil wurde 1925 geweiht. Aktuell leben 11 Benediktinerinnen in der Klosteranlage. Der demografische Wandel und der Mangel an Nachwuchs führen jedoch zu strukturellen Veränderungen innerhalb der Ordensgemeinschaft. Die Nonnen suchen nach Möglichkeiten, ihr klösterliches Leben zukunftsfähig und geistlich stimmig fortzuführen.

Überlegungen der Ordensgemeinschaft

In Anbetracht der aktuellen Situation ziehen die Benediktinerinnen verschiedene Optionen in Betracht. Dazu gehören eine Verkleinerung der Klosterflächen oder ein Umzug an einen altersgerechten Standort. Neben dem Verkauf der gesamten Liegenschaft gibt es auch Überlegungen, die Schwestern im Rahmen einer möglichen Nachnutzung im Kloster zu belassen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, wirtschaftlich zukunftsfähige Strukturen zu schaffen und die Altersvorsorge der Schwestern zu sichern.

Die Ordensgemeinschaft hat momentan stark eingeschränkte Einnahmequellen, was die Notwendigkeit eines Handlungsbedarfs unterstreicht. Der Verkauf der Klosteranlage Kellenried wäre der erste dieser Art auf dem freien Markt in der Diözese Rottenburg-Stuttgart und könnte neue Partner gewinnen. Bei der Suche nach einer Nachnutzung wird auch darauf geachtet, dass diese im Einklang mit christlichen Werten und der historischen Bedeutung des Standorts steht.

Alternative Nutzungsmöglichkeiten

Die Klosteranlage könnte vielfältig genutzt werden. Ideen beinhalten die Umwandlung in ein Tagungshaus, Seminarzentrum, betreutes Wohnen, Künstlerresidenz oder als Sitz einer Stiftung. Solche Nutzungsmöglichkeiten könnten dazu beitragen, die wirtschaftliche Lage der Ordensgemeinschaft zu stabilisieren und gleichzeitig die Klostertradition zu wahren.

Ein Vergleich zeigt, dass ähnliche Einrichtungen wie die der Steyler Missionarinnen in Laupheim ebenfalls vor solchen Herausforderungen stehen. Diese haben in eine neue Seniorenanlage umgesiedelt, während die Klosterkirche erhalten blieb. Damit wird deutlich, dass die Benediktinerinnen der Abtei St. Erentraud nicht alleine sind in ihrer Prüfung eines Verkaufs und der Suche nach zukunftsfähigen Lösungen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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