
Am 7. und 8. Juni 2015 fand der G7-Gipfel in Schloss Elmau, Bayern, statt, der aufgrund seiner prägnanten Themen und Teilnehmergeschichte in die Annalen einging. Angela Merkel, François Hollande, David Cameron, Stephen Harper, Shinzo Abe, Matteo Renzi und Barack Obama waren die führenden Staatsoberhäupter, die gemeinsam über wichtige globale Herausforderungen diskutierten. Wladimir Putin wurde aufgrund der Annexion der Krim bewusst ausgeschlossen, was das geopolitische Klima der Gespräche zusätzlich prägte.
Die Vorbereitungen für diesen Gipfel hielten 17 Monate an und kosteten mehr als 200 Millionen Euro. Landrat Anton Speer und Bürgermeister Thomas Schwarzenberger berichteten von einem enormen organisatorischen Aufwand. Diese Investitionen flossen auch in die Region Garmisch-Partenkirchen, wo 40 Millionen Euro in Digitalfunk, neue Straßen und Feuerwehrautos investiert wurden. Trotz der intensiven Sicherheitsvorkehrungen konnten während des Gipfels einige Schäden verzeichnet werden, darunter unwillkommene Auswirkungen auf Landwirt Alois Kramer, der während eines Weißwurstfrühstücks ein Gespräch mit Barack Obama führte.
Proteste und Sicherheit
Im Gegensatz zu den Krawallen, die den G8-Gipfel 2007 in Heiligendamm überschattet hatten, verlief der G7-Gipfel in Elmau überwiegend friedlich. Dennoch gab es ein Protestcamp in Garmisch-Partenkirchen, das zunächst verboten, aber schließlich vom Verwaltungsgericht genehmigt wurde. Zur Hauptdemonstration kamen rund 5000 Teilnehmer, was zu sechs Festnahmen und dem Einsatz von Pfefferspray führte. Der Gipfel wurde von der Bundesregierung als Erfolg gewertet und markierte eine Konsolidierung der deutschen diplomatischen Position.
Die Zufriedenheit mit dem Verlauf des Gipfels mündete in die erneute Ausrichtung des G7-Gipfels in Elmau im Jahr 2022, und Deutschland wird auch 2029 erneut Gastgeber sein. Diese Entscheidung liegt dann beim Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).
Der G7-Gipfel 2022
Der 48. G7-Gipfel wurde vom 26. bis 28. Juni 2022 erneut in Schloss Elmau abgehalten. Dieser Gipfel unter der Präsidentschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz gewann in Anbetracht der fortdauernden Konflikte und globalen Krisen an Bedeutung. Insbesondere die Unterstützung der Ukraine stand im Mittelpunkt der Diskussionen, wobei eine Zusage von 29,5 Milliarden US-Dollar für Budgethilfen im Jahr 2022 geschlossen wurde.
Ein weiteres zentrales Thema war die globale Wirtschaftslage sowie Maßnahmen zur Stabilisierung der Energieversorgung und zur Sicherung der globalen Ernährungssicherheit. Um diese Herausforderungen anzugehen, wurde mobilisiert, um insgesamt 600 Milliarden US-Dollar zur Verringerung globaler Investitionslücken zu generieren.
Die Sicherheitskosten für den Gipfel beliefen sich auf geschätzte 166,1 Millionen Euro, wobei umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen wurden, einschließlich Sicherheitszäunen und einer erhöhten Polizeipräsenz. Diese waren auch in der Umgebung der Oberammergauer Passionsspiele merklich spürbar. Bemerkenswert war der Brandanschlag auf Polizeifahrzeuge am 22. Juni 2022 in München, was den politisch aufgeladenen Kontext des Gipfels unterstrich.