In Deutschland ist der Anteil an Fahrzeugen mit veralteten Abgasstandards stark von den jeweiligen Zulassungsbezirken abhängig. Laut einer Auswertung des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigt sich, dass in manchen Landkreisen jedes dritte Auto die alten Standards Euro 1 bis Euro 4 erfüllt, während in anderen nur jedes zehnte Fahrzeug diese Normen aufweist. Diese Diskrepanz ist besonders in Lüchow-Dannenberg mit 33,7 % der Fahrzeuge am höchsten. Auch die Landkreise Elbe-Elster und Duisburg Stadt weisen mit 31,7 % und 30,7 % hohe Anteile an Autos mit alten Abgasnormen auf.
Darüber hinaus sind auch Emmendingen, Nienburg, Gelsenkirchen Stadt, Spree Neiße, Herne Stadt und Görlitz betroffen, die alle Anteile über 30 % aufweisen. Im Gegensatz dazu hat Wolfsburg einen der niedrigsten Anteile an Fahrzeugen mit alten Abgasnormen (10,9 %). Diese Stadt profitiert offensichtlich von einer hohen Anzahl an neuen Eigenzulassungen und Firmenwagen, was sich positiv auf die Umweltbilanz auswirkt.
Sauberste Autos nach Abgasnormen
Besonders in Bezug auf umweltfreundliche Fahrzeuge hat Wolfsburg die Nase vorn, mit 77,2 % der saubersten Autos, einschließlich Elektrofahrzeugen und jenen mit der Euro 6 Norm. Wiesbaden folgt auf dem zweiten Platz mit 70,6 %, während München Stadt und Land mit 64,8 % und 64 % den dritten und vierten Rang belegen. Der Main-Taunus-Kreis sowie die Standorte von Audi und Mercedes in Ingolstadt und Stuttgart sind ebenfalls in niedrigen Sechzigern angesiedelt. Es wird angenommen, dass das Einkommen in den wohlhabenden Gegenden den Kauf neuer und umweltfreundlicher Autos begünstigt.
In der EU wurden mittlerweile neue Grenzwerte für den Schadstoffausstoß von verschiedenen Fahrzeugtypen beschlossen, darunter auch Autos, Motorräder, Busse und Lkw. Die wichtigsten Abgasnormen, die von der Euro 1 Norm für Fahrzeuge, deren Erstzulassung ab dem 1. Januar 1993 datiert, bis hin zu Euro 6d ISC-FCM, die ab dem 1. Januar 2021 gilt, reichen, sind für die Reduktion von Schadstoffen von zentraler Bedeutung. Die anstehende Einführung der Euro-7-Norm, die ab dem 29. November 2026 für neue Pkw-Modelle gilt, wird die Grenzwerte für Stickoxide und Kohlenmonoxid anpassen und damit eine noch umweltfreundlichere Mobilität fördern.
Einfluss von Abgasnormen auf den Verkehr und die Umwelt
Die neuen Normen zielen darauf ab, keinen Unterschied zwischen Diesel- und Benzinfahrzeugen zu machen und auch Bremsstaub sowie Reifenabrieb zu regulieren. Sie enthalten richtungsweisende Verkaufsfristen, die die Verbreitung umweltfreundlicher Autos unterstützen. Abgasgrenzwerte und die damit verbundenen Umweltplaketten, wie grün, gelb oder rot, bestimmen auch die Verkehrserlaubnis in vielen Städten. Vor kurzem wurden die Euro-5-Fahrverbote in München vorerst zurückgezogen, während Euro-4-Diesel weiterhin betroffen bleibt, was die Komplexität der nationalen Verkehrspolitik unterstreicht.
Die anhaltende Diskussion um Hardware-Nachrüstungen für Euro-5-Diesel und die Einführung von Umweltboni für Neuwagenkäufer, die alte Diesel verschrotten, zeigen, wie ernst das Thema umweltfreundlicher Verkehr genommen wird. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen und die öffentlichen Initiativen zielen darauf ab, die Luftqualität in städtischen Räumen zu verbessern und die Verbraucher zu motivieren, auf umweltfreundlichere Fahrzeuge umzusteigen.
