
Die Coinbase-Aktie hat sich in den letzten Tagen erholt, angetrieben von einer Rallye im Bitcoin-Markt. Am Freitag verzeichnete der Kurs einen Anstieg von 3 %, nachdem der Bitcoin-Kurs die 50-Tage-Linie durchbrochen hatte. Dennoch bleibt die Abhängigkeit von einem volatilen Kryptomarkt ein Risiko für Anleger, wie Börse Express berichtet.
Die aktuellen Quartalszahlen des Unternehmens dürfte die Anleger jedoch verunsichern. Mit einem Gewinn pro Aktie (EPS) von 1,94 USD fiel die Leistung hinter den Erwartungen von 2,18 USD zurück, während der Umsatz von 2,03 Milliarden USD die Prognosen von 2,22 Milliarden USD ebenfalls verfehlte. Im Jahresvergleich konnte Coinbase zwar ein Umsatzplus von 24 % erzielen, doch die Analystenmeinungen bleiben gespalten, mit Kurszielen von 293 USD (Oppenheimer), 209 USD (Goldman Sachs) und 195 USD (Compass Point).
Institutionelles Interesse und regulatorische Herausforderungen
Das institutionelle Interesse an Coinbase scheint zu wachsen, da LexAurum Advisors seine Position um 9 % erhöht hat. Jedoch bleibt das Vertrauen der Nutzer angeknackst, nachdem ein massives Datenleck bei einem Outsourcing-Partner möglicherweise Entschädigungen von bis zu 400 Millionen USD kosten könnte. Coinbase hat bereits Rückstellungen gebildet, um diesen potenziellen Verlusten entgegenzuwirken.
Langfristig sieht sich das Unternehmen Herausforderungen gegenüber, wie schwankende Handelsvolumina, Sicherheitslücken und regulatorische Unsicherheiten, die die künftige Entwicklung maßgeblich beeinflussen könnten. Ein zentrales Thema bleibt die Frage, ob Coinbase es schaffen kann, sich vom Bitcoin-Kurs zu entkoppeln, um stabilere Einnahmen zu generieren.
Quartalszahlen im Ausblick
In der kommenden Woche wird Coinbase seine Quartalszahlen für das vierte Quartal 2024 vorstellen. Die Erwartungen sind hoch, insbesondere angesichts der zuletzt höchsten wöchentlichen Handelsvolumina seit zwei Jahren. Diese Entwicklung wird teilweise dem Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen im November zugeschrieben, was die Aktie um rund 40 Prozent in die Höhe trieb, wie Der Aktionär berichtet.
Besonders bemerkenswert ist, dass über 50 % der Einnahmen von Coinbase nach wie vor aus dem Trading-Geschäft stammen. Trotz einer Diversifizierung der Einnahmequellen bleibt das Segment „Subscriptions and Services“ stark an die Aktivitäten im Kryptomarkt gebunden. Die Umsatzschätzung für das vierte Quartal liegt bei 1,78 Milliarden USD, mit einem Gewinn je Aktie (EPS) von 1,90 USD. Die zögerliche Rückkehr der Privatanleger, deren Anteil auf 18 % gesunken ist, könnte sich ebenfalls auf die Quartalszahlen auswirken.