
Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren immer mehr Einzug in die Finanzwelt gehalten und verändert sowohl den Alltag der Anleger als auch die Arbeitsweise der Finanzdienstleister. Der Einsatz von KI ermöglicht es, große Datenmengen einzuwerten und Prozesse zu vereinfachen, wodurch schnelle Entscheidungen über Geldanlagen getroffen werden können. Laut tagesschau.de nutzen Vermögensverwalter wie Acatis KI zur Auswahl geeigneter Aktien für Fonds und vergleicht Unternehmen innerhalb einer Branche, um Investitionsempfehlungen auszusprechen.
Die Automatisierung und Beschleunigung von Prozessen in der Finanzindustrie ist ein weiterer Vorteil, den KI mit sich bringt. Intelligente Algorithmen reagieren blitzschnell auf wirtschaftliche Signale und handeln an der Börse in Millisekunden. Zudem verhilft KI zu verbesserten Kreditwürdigkeitsprüfungen, optimiert das Risikomanagement und erhöht die Effektivität der Betrugserkennung. Plattformen wie WhoFinance haben bereits Chat-Bots entwickelt, die Erstgespräche mit Kunden führen, jedoch bleibt die endgültige Beratung den menschlichen Anlageberatern vorbehalten.
Vorsicht beim Einsatz von KI-Tools
Trotz der vielfältigen Vorteile, die KI bietet, sollten private Anleger vorsichtig sein. KI ist nicht in der Lage, die Zukunft vorherzusagen, und kann keinerlei Börsenkurse garantieren. Zudem warnt die Europäische Wertpapieraufsichtsbehörde (ESMA) vor den Risiken, die vom Einsatz öffentlicher KI-Tools und Apps im Bereich der Geldanlage ausgehen können. Diese Warnung wurde Ende März 2025 veröffentlicht und richtet sich konkret an Verbraucher, die solche Tools für ihre Anlageentscheidungen nutzen möchten, wie DLA Piper berichtet.
Die ESMA weist darauf hin, dass öffentliche KI-Tools nicht unter die anlegerschützenden Verhaltens- und Organisationspflichten fallen, die regulierte Wertpapierdienstleister befolgen müssen. Daher bestehen erhebliche Gefahren für Anleger, die sich ausschließlich auf diese Tools verlassen, denn die Empfehlungen von öffentlich zugänglichen KI-Anwendungen können verlockend, aber irreführend sein. Anleger haben außerdem keine Möglichkeit, bei Problemen mit diesen Tools die Hilfe eines Ombudsmanns oder Streitbeilegungsverfahren in Anspruch zu nehmen.
Empfehlungen der Experten
Experten empfehlen, KI dort einzusetzen, wo sie tatsächlich Nutzen bringt, aber die endgültigen Anlageentscheidungen sollten weiterhin von Menschen getroffen werden. Es ist ratsam, keine persönlichen Daten in öffentliche KI-Tools einzugeben und sich bewusst zu sein, dass diese nicht für die Erbringung von Wertpapierdienstleistungen zugelassen sind. Anleger sollten sich daher auf fundierte Unternehmensanalysen stützen und den Einsatz von KI als unterstützendes Hilfsmittel betrachten, nicht als alleinige Lösung für ihre Finanzentscheidungen.