
Brasilien hat die Steuerbefreiung für kleine Krypto-Gewinne aufgehoben und einen einheitlichen Steuersatz auf Kapitalgewinne aus digitalen Vermögenswerten eingeführt. Seit dem 12. Juni 2025 müssen Anleger nun pauschal 17,5 Prozent auf ihre Gewinne aus Kryptowährungen zahlen, wie [btc-echo.de] berichtet. Diese Maßnahme ist Teil der Provisorischen Maßnahme 1303, die darauf abzielt, zusätzliche Einnahmen durch die Besteuerung des Finanzmarktes zu generieren.
Bisher waren Gewinne bis zu 35.000 brasilianische Reais (rund 6.300 US-Dollar) pro Monat von der Besteuerung ausgenommen. Gewinne, die diesen Betrag überschritten, wurden progressiv besteuert, wobei die Sätze zwischen 15 und 22,5 Prozent für Gewinne über 30 Millionen Reais lagen. Unter dem neuen Regime müssen nun alle Investoren, unabhängig von der Transaktionsgröße, Steuern zahlen, was vor allem Kleinanleger trifft. Während kleinere Investoren mit einer höheren Steuerlast konfrontiert werden, könnten vermögende Privatpersonen unter Umständen weniger Steuern zahlen, wie [it-boltwise.de] ergänzt.
Details zur neuen Steuerregelung
Die Besteuerung erfolgt vierteljährlich, und es besteht die Möglichkeit, Verluste aus den letzten fünf Quartalen auszugleichen. Ab 2026 wird jedoch das Zeitfenster für den Verlustabzug enger gefasst. Neben den neuen Bestimmungen für Kryptowährungen betrifft die Provisorische Maßnahme auch festverzinsliche Instrumente, die nun mit 5 Prozent besteuert werden. Die Besteuerung von Wettgewinnen wurde von 12 Prozent auf 18 Prozent erhöht.
Ein weiterer zentraler Punkt ist, dass die Steuerbasis nun auch Krypto-Assets in selbstverwalteten Wallets und ausländische Krypto-Bestände umfasst. Große Transaktionen über 5 Millionen Reais, die zuvor mit 17,5 bis 22,5 Prozent besteuert wurden, fallen nun ebenfalls unter die neuen Regelungen. Diese umfassenden Änderungen kommen nach einem gescheiterten Vorschlag zur Erhöhung der Finanztransaktionssteuer (IOF) und stellen eine umfassende Reform der Krypto-Besteuerung dar.
Ein zusätzliches Gesetz sieht vor, dass Arbeitgeber in Brasilien ihren Mitarbeitern bis zu 50 Prozent des Gehalts in Kryptowährungen zahlen dürfen, wobei vollständige Kryptozahlungen nur unter bestimmten Bedingungen für ausländische Arbeitnehmer oder Auftragnehmer gestattet sind. Alle Zahlungen in Kryptowährungen müssen zudem zu den offiziellen Wechselkursen autorisierter Institutionen erfolgen.