Wirtschaft

Russlands Öl- und Gas-Einnahmen brechen dramatisch ein – Was jetzt?

Russlands Wirtschaft steht unter massivem Druck, da die Einnahmen aus dem Verkauf von Öl und Gas drastisch eingebrochen sind. Die westlichen Sanktionen zeigen spürbare Wirkung, während die neue Bundesregierung in Deutschland unter Friedrich Merz versucht, die USA zu zusätzlichen Sanktionen zu bewegen. Ähnlich berichtet fr.de über die sinkenden Einnahmen, die die russische Haushaltsplanung erheblich belasten.

Im ersten Quartal 2025 erreichten die Profite der russischen Gas- und Ölunternehmen etwa 790 Milliarden Rubel (ca. 10 Milliarden US-Dollar), was einen drastischen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt, als diese noch bei 1,4 Billionen Rubel (ca. 18 Milliarden US-Dollar) lagen. Besonders alarmierend ist der Rückgang der Einnahmen aus Ölverkäufen, die um rund 35 Prozent von Mai 2024 auf Mai 2025 gesunken sind. Der Preis für ein Barrel der russischen Sorte Ural fiel im gleichen Zeitraum von 66 US-Dollar zu Beginn des Jahres auf lediglich 52 US-Dollar Ende Mai 2025.

Budgetsituation und Exporte

Öl und Gas sind Russlands wichtigste Exportgüter und tragen erheblich zu den Staatseinnahmen bei. 2023 überwogen die Haupteinnahmequellen: Rohöl (122 Milliarden US-Dollar), raffiniertes Erdöl (52,1 Milliarden US-Dollar), Erdgas (39 Milliarden US-Dollar), Kohlebriketts (27,2 Milliarden US-Dollar) und Gold (13,6 Milliarden US-Dollar). Es wird berichtet, dass Russland in eine Schattenflotte investierte, um Sanktionen zu umgehen und weiterhin Öl zu exportieren, obwohl der Einsatz dieser Flotte in den letzten Monaten zurückgegangen ist.

Die Exporteinnahmen aus fossilen Treibstoffen sanken zwischen März und April 2025 um sechs Prozent, trotz einer gesteigerten Exportmenge. Dies steht im Widerspruch zu den Plänen der russischen Regierung, die ursprünglich mit Ölpreisen von etwa 70 US-Dollar pro Barrel kalkulierten. Durch die derzeitige Marktentwicklung musste das Budget für 2025 bereits angepasst werden, da mehr als 15 Milliarden US-Dollar fehlen.

Internationale Reaktionen und zukünftige Entwicklungen

Die Internationale Energieagentur (IEA) warnt zudem vor einer Verlangsamung des globalen Ölbedarfs. Im Kontext der angestrebten Sanktionen zeichnen sich im Westen Forderungen nach einem härteren Vorgehen gegen Russland ab. Sechs EU-Länder fordern, die von den G7-Staaten beschlossene Preisobergrenze von 60 Dollar für russisches Öl zu verschärfen, um Russlands Einnahmen zu verringern, die zur Finanzierung des Krieges gegen die Ukraine verwendet werden.

Die G7-Staaten haben Höchstpreise für russisches Rohöl und raffinierte Produkte beim Transport über den Seeweg festgelegt. Die EU-Länder betonen die Bedeutung von Maßnahmen, die auf die Einnahmen aus dem Ölexport abzielen, um Russlands wichtigste Einnahmequelle zu schmälern. Interessanterweise berichtete n-tv.de, dass Russland im Jahr 2024 die Einnahmen aus Öl- und Gasverkäufen um mehr als 26 Prozent auf 11,13 Billionen Rubel (107 Milliarden Euro) steigern konnte, nachdem die Einnahmen 2023 aufgrund niedrigerer Ölpreise und absinkender Gasexporte um 24 Prozent eingebrochen waren.

Insgesamt bleibt die Situation für die russische Wirtschaft angespannt, da trotz vorübergehender Einnahmesteigerungen strukturelle Probleme und externalisierte Druckfaktoren bestehen, die die Stabilität der Finanzlage bedrohen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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