
Bei sonnigem Wetter erfreuen sich viele Menschen an der Natur, sei es beim Besuch von Freibädern, beim Baden in Seen oder während Radtouren. Doch nicht nur die Freizeitgestaltung profitiert vom schönen Wetter: Auch die Besitzer*innen von Balkonkraftwerken kommen in den Genuss der Sonnenstrahlen. Aktuell wird geschätzt, dass es in Deutschland bereits rund eine Million dieser kleinen Solaranlagen gibt, die bei Sonnenschein Strom über eine Steckdose ins heimische Netz einspeisen. Diese Entwicklung wurde von radioeins aufgegriffen und zeigt den ungebrochenen Boom der Balkonkraftwerke.
Balkonkraftwerke, oft an Balkonen montiert, haben eine Anschlussleistung von bis zu 800 Watt. Die Einspeisung des erzeugten Stroms erfolgt über eine Standardsteckdose. Ersparnisse beim Strombezug sind hierbei das Hauptmotiv der Nutzer. Allerdings wird der Überschuss, der ins öffentliche Netz eingespeist wird, ohne Einspeisevergütung abgerechnet. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) berichtet, dass die Zahl der Balkonkraftwerke sich innerhalb eines Jahres etwa verdoppelt hat. Bereits Anfang Juni 2024 wurde eine halbe Million überschritten.
Wachsende Beliebtheit
Die Popularität von Balkonkraftwerken hat ihren Ursprung in den steigenden Strompreisen nach Beginn des Ukraine-Kriegs. Viele Haushalte suchen nach Möglichkeiten, ihre Energiekosten zu senken und die Installation dieser kleinen Solaranlagen ist für viele Menschen eine attraktive Lösung. Die Regelungen der alten Bundesregierung haben den Zugang und die Nutzung von Balkonkraftwerken weiter vereinfacht, was zu einem Anstieg der Installation beiträgt.
Der BSW hat sogar vermeldet, dass das einmillionste Steckersolargerät bereits in Betrieb ist. Zahlen aus dem Marktstammdatenregister zeigen, dass rund 975.583 Anlagen aktiv sind, wobei etwa 20.000 davon stillgelegt wurden. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass diese Zahlen hinter der tatsächlichen Zahl der in Betrieb befindlichen Balkonkraftwerke zurückbleiben.
Vorteile und Rentabilität
Die Investitionen in diese kleinen Solaranlagen amortisieren sich in der Regel nach wenigen Jahren. Die Rentabilität variiert jedoch je nach Kosten, Standort und individuellem Stromverbrauch. Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von Finanztip.de, bietet hierzu umfassende Informationen an. Ein positiver Faktor ist, dass die Preise für Solaranlagen in den letzten Jahren gesunken sind.
Obwohl der Anteil der Balkonkraftwerke an der bundesweiten Stromerzeugung gering ist – mit einer maximalen installierten Leistung von etwa 0,9 Gigawatt – stellen sie dennoch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und zur Nutzung erneuerbarer Energien dar. Insgesamt haben alle Solaranlagen in Deutschland mehr als das Hundertfache dieser Leistung, was die Relevanz und die Erfolgsgeschichte der Solarenergie in Deutschland unterstreicht.