Versicherung

Michael Höllerer: Neuer Obmann der Banken – Chancen und Herausforderungen!

Am 16. Juni 2025 wurde Michael Höllerer erneut zum Bundesspartenobmann der Bundessparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) gewählt. In seiner Funktion vertritt er rund 460 Banken und über 110 Versicherungsunternehmen sowie 16 Pensions- und Vorsorgekassen in Österreich. Höllerer sieht seine Wahl als einen klaren Auftrag, die Herausforderungen und Chancen der Branche aktiv zu gestalten. Dabei betont er die zentrale Rolle der Finanzwirtschaft für die Stabilität, Sicherheit und das nachhaltige Wachstum in Österreich.

In seiner neuen Amtszeit hat Höllerer mehrere Prioritäten gesetzt, um die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern. Dazu zählen der Bürokratieabbau und eine Regulierung mit Augenmaß. Insbesondere fordert er die Abschaffung von Goldplating und die Vermeidung neuer Überregulierung, um die Rahmenbedingungen für die Banken und Versicherer zu verbessern. Ein weiteres Ziel ist die Erleichterung des Zugangs zu Finanzierungen, insbesondere für Wohnbau, Eigentum und Altersvorsorge.

Regulatorische Herausforderungen

Die aktuellen finanziellen Herausforderungen werden durch eine Zunahme der Aufsichtstätigkeiten verstärkt. Einfache Maßnahmen zur Regulierung reichen nicht mehr aus; die Finanzinstitute stehen unter wachsendem Druck, insbesondere hinsichtlich der Nachhaltigkeitsberichterstattung, die bis 2025 umgesetzt werden soll. Laut KPMG werden Aufsichtsbehörden weniger tolerant gegenüber Instituten sein, die diesen Anforderungen nicht gerecht werden.

Vor dem Hintergrund der Regulierung wird auch die Validierung von Abwicklungsplänen sowie die Vorbereitung auf einen möglichen Marktaustritt erforderlich. Finanzinstitute sind gefordert, ihre Governance- und Risikomanagementstrukturen entsprechend anzupassen, um den künftigen Herausforderungen gewachsen zu sein.

Digitale Transformation und Klima-Agenda

Höllerer sieht die Mitgliedsbetriebe der Bundessparte als strategische Partner für Wachstum und Wohlstand in der Region. Er hebt hervor, dass die Digitalisierung und die Wahrnehmung der Klimatransformation als wirtschaftliche Chancen im Fokus stehen müssen. Der politische Druck zur Vereinfachung der ESG-Berichtspflichten wird als wichtig erachtet, da der Druck auf die Finanzinstitute steigt, geeignete Maßnahmen zur Reduzierung von Greenwashing zu ergreifen.

Die EU hat kürzlich neue Richtlinien verabschiedet, die tiefgreifende Änderungen im Bereich des Finanzdatenmanagements zur Folge haben werden. Ab 2025 müssen Finanzinstitute die Markets-in-Crypto-Assets-Verordnung (MiCAR) und die Digital Operational Resilience Act (DORA) vollständig implementieren, wobei die Vorbereitungen aufwendig und langwierig sind.

Höllerer warnt zudem, dass ein Entzug von Liquidität die Kreditvergabe schwächen kann, was während einer Investitionsphase besonders problematisch wird. Er plädiert für eine regulatorische Verschnaufpause und bürokratische Entlastung, um die notwendigen Spielräume zu schaffen.

Zusammenfassend wird klar, dass die wirtschaftlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen im Jahr 2025 die Branche vor bedeutende Herausforderungen stellen. Dennoch sieht Höllerer die Möglichkeit, durch gezielte Maßnahmen und Zusammenarbeit in der Finanzwirtschaft positive Impulse zu setzen, die Stabilität und das Wachstum in Österreich weiterhin zu fördern.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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