
Die britische Marine (UKMTO) hat am 16. Juni 2025 über elektrische Störungen von Schiffen im Persischen Golf und in der strategisch wichtigen Straße von Hormus nahe dem Iran informiert. Diese Störungen beeinträchtigen signifikant die automatischen Schiffsidentifizierungssysteme (AIS), die entscheidend für den Austausch von Navigations- und Schiffsdaten über Funk sind. Laut rnz.de sind mehrere Berichte über diese Störungen bei der UKMTO eingegangen, die die Besatzungen dazu aufforderten, besonders vorsichtig zu sein und weitere Störungen zu melden.
Details zu den Ursachen der Störungen wurden bislang nicht bekannt gegeben, was die Situation zusätzlich verunsichert. Die Entwicklungen treten zeitgleich in einem angespannten politischen Klima auf, in dem Israel seit der Nacht zum Freitag Angriffe auf den Iran fliegt, während der Iran mit Gegenangriffen reagiert. Diese militärischen Auseinandersetzungen verstärken die ohnehin bestehenden Spannungen in der Region erheblich.
Strategische Bedeutung der Straße von Hormus
Die Straße von Hormus ist nicht nur als wichtigste Öltransportroute von zentraler Bedeutung, sondern stellt auch eine hochpolitische Konfliktzone dar. Traditionell trennt die Straße die Hoheitsgewässer Oman und Irans, und beide Nationen haben unterschiedliche Ansichten über die Kontrolle dieser Gewässer. Der Iran hat in der Vergangenheit mit der Blockade der Straße gedroht, was die globalen Ölpreise ins Wanken bringen könnte.
An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass die USA militärische Präsenz in der Region zeigen, was auf eine mögliche Eskalation hindeutet. Während Oman das internationale Seerechtsübereinkommen unterzeichnet hat, hat der Iran diese Vereinbarung nicht ratifiziert, was bedeutet, dass der Iran seine Hoheitsgewässer nach eigenem Ermessen kontrollieren kann. Diese rechtlichen Unsicherheiten machen die Situation in der Straße von Hormus noch komplizierter.
Konfliktpotential und rechtliche Unsicherheiten
Beide Konfliktparteien, die USA und der Iran, haben das Seerechtsübereinkommen nicht ratifiziert, was zu Rechtsstreitigkeiten und unklaren Zuständigkeiten führt. Die USA, die sich auf internationales Recht berufen, können dabei auch als Aggressor wahrgenommen werden, wenn sie ihre militärische Präsenz ausweiten. Ein Vorschlag zur Aufteilung der Straße von Hormus in einen omanischen und einen iranischen Teil könnte theoretisch rechtliche Klarheit schaffen, birgt jedoch die Gefahr, die Bewegungsfreiheit der US-Marine zu beeinträchtigen. Solche rechtlichen und strategischen Überlegungen sind entscheidend, da die Straße von Hormus eine Fahrrinne von etwa 6 Kilometern Breite hat, die mittlerweile für den internationalen Handel unverzichtbar ist.
Die Passage in der Straße von Hormus bleibt derzeit offen, dennoch scheinen die elektrischen Störungen der Schiffe ein besorgniserregendes Zeichen für die maritime Sicherheit in dieser bereits fragilen Region zu sein.