
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat entschieden, den Leitzins bei 4,25 bis 4,5 Prozent zu belassen. Dies ist bereits die vierte Entscheidung in Folge, bei der keine Anpassung der Zinsen vorgenommen wird. Fed-Chef Jerome Powell verkündete dies am 18. Juni 2025 ohne weitere Maßnahmen, trotz der kontinuierlichen Forderungen von Präsident Donald Trump nach einer Zinssenkung. Trump hofft, dass eine solche Senkung positive Impulse für die US-Wirtschaft bringt, doch die Federal Reserve bekräftigt ihre Unabhängigkeit von politischen Weisungen und äußert sich nicht zu den Forderungen des Präsidenten, der Powell als „dummen Menschen“ kritisiert hat.
Die neuen Konjunkturprognosen der Fed zeigen, dass die Inflationsrate für 2025 nun auf 3,0 Prozent geschätzt wird, während sie zuvor bei 2,7 Prozent lag. Auch die Wachstumsprognose hat sich nach unten korrigiert. Die Fed erwartet für die US-Wirtschaft ein Wachstum von nur noch 1,4 Prozent statt der zuvor prognostizierten 1,7 Prozent. Diese Anpassungen beinhalten unter anderem die Unsicherheiten, die durch Trumps Zollpolitik entstanden sind, die Unternehmen dazu zwingt, gestiegene Kosten an die Verbraucher weiterzugeben. Die Teuerungsrate wird im Jahr 2023 voraussichtlich 2,9 Prozent betragen und 2024 auf 2,8 Prozent sinken.
Kritik an der Zinspolitik
Präsident Trump hat den Vorsitzenden Jerome Powell mehrfach wegen seiner Zinspolitik kritisiert. Während die Federal Reserve versucht, durch hohe Zinsen die Inflation zu bekämpfen, sieht Trump in diesen Entscheidungen eine Gefahr für das Wirtschaftswachstum. Er argumentiert, dass niedrigere Zinsen die benötigte Unterstützung bieten würden, um das Wachstum voranzutreiben. Trotz dieser Forderungen bleibt die Fed standhaft und betont, dass sie sich bei ihren Entscheidungen nicht von der Regierung unter Druck setzen lassen will, um die langanhaltende Inflation unter Kontrolle zu halten.
Die letzte Zinssenkung der Fed hatte im Dezember 2024 stattgefunden, nachdem die Notenbank zuvor während der Corona-Krise mehrfach die Zinsen erhöht hatte. Diese jüngsten Entwicklungen werfen ein Licht auf die angespannten Beziehungen zwischen der Regierung und der Zentralbank und lassen Fragen zur zukünftigen Geldpolitik aufkommen.
Wie sich die Situation weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten. Es dürfte eine Herausforderung für Powell sein, die Inflation zu bekämpfen, während er gleichzeitig den Druck von Trump und anderen politischen Akteuren standhält, die ein schnelleres Wirtschaftswachstum anstreben.
Analysten und Wirtschaftsexperten beobachten diese Entwicklungen genau, da sie weitreichende Auswirkungen auf die US-amerikanische und globale Wirtschaft haben können. Weitere Informationen zu den aktuellen Entscheidungen der Federal Reserve erhalten Sie bei Deutschlandfunk und Zeit.