
Die Europäische Investitionsbank (EIB-Gruppe) plant, bis 2027 umfassende Investitionen in den europäischen Technologiesektor zu tätigen. Insgesamt sollen 70 Milliarden Euro in innovative und wachstumsstarke Tech-Unternehmen fließen, um deren Verbleib in der EU zu sichern. Ziel dieser Initiative ist es, junge Firmen in den Bereichen Künstliche Intelligenz (KI), saubere Technologien und Infrastruktur zu unterstützen, die gegenwärtig häufig in Nicht-EU-Länder abwandern. Diese Maßnahmen werden durch das neue Programm TechEU, das bald vom Gouverneursrat der EIB ins Leben gerufen wird, begleitet. Dieses Programm soll sowohl private als auch öffentliche Investoren ermutigen, sich an vielversprechenden Projekten zu beteiligen, um die europäische Innovationskraft zu stärken. Laut IT Daily kann das Gesamtvolumen an mobilisierten Mitteln sogar bis zu 250 Milliarden Euro betragen.
Die Dringlichkeit dieser Investitionen unterstreicht eine alarmierende Statistik: In den letzten 15 Jahren haben fast 30 Prozent der europäischen Unicorn-Start-ups ihren Hauptsitz in ein Nicht-EU-Land verlegt, insbesondere in die USA. Zwischen 2008 und 2021 haben fast 30 Prozent der Unicorn-Start-ups Europa verlassen. Während im Jahr 2024 in den USA für Start-ups rund 70,5 Milliarden Dollar zur Verfügung stehen, sind es in Europa nur 16 Milliarden Dollar – trotz einer ähnlichen Anzahl an Start-ups auf beiden Seiten des Atlantiks. Dieses Ungleichgewicht zeigt die Herausforderungen, vor denen europäische Firmen stehen.
Strategie zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit
Um dem Wettbewerbsnachteil entgegenzuwirken, hat die Europäische Kommission eine umfassende Strategie vorgestellt. Diese Strategie soll nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit steigern, sondern auch bestehende Vorschriften in Bereichen wie Insolvenz-, Arbeits- und Steuerrecht vereinfachen. Solche Reformen sind notwendig, um die Rahmenbedingungen für Start-ups zu verbessern und ein attraktives Umfeld für Investoren zu schaffen.
Das TechEU-Programm wird besonders innovativen Unternehmen in den Bereichen saubere Technologien, Gesundheits- sowie Sicherheits- und Verteidigungstechnologien, digitale Infrastruktur und kritische Rohstoffe zugutekommen. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, sicherzustellen, dass in der EU geborene Ideen und Unternehmen in Europa wachsen und nicht in andere Länder abwandern. Mit diesen Initiativen soll eine nachhaltige Grundlage für das Wachstum von Tech-Start-ups in Europa geschaffen werden.
In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen ist es entscheidend, dass geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass der europäische Technologiesektor nicht nur konkurrenzfähig bleibt, sondern auch in der Lage ist, seine Talente und Innovationen zu halten und auszubauen. Die langfristigen Investitionen der EIB könnten einen entscheidenden Beitrag zu diesem Ziel leisten. Weitere Details über die geplanten Investitionen und die Strategien sind auch in einem Artikel von Spiegel zu finden.