In Österreich ist das Finanzvermögen von Privathaushalten und Unternehmen mittlerweile deutlich höher als die Staatsschulden. Dies zeigt eine aktuelle Analyse des Momentum-Instituts, die auf den Zahlen der EU-Kommission basiert. Diese Entwicklung ist besonders bemerkenswert, da die Finanzvermögen in den vergangenen Jahren stärker gewachsen sind, als die Schulden des Staates.
Nach den aktuellen Daten betrugen die privaten Netto-Finanzvermögen pro Kopf Anfang 2025 mehr als 38.000 Euro. Diese Zahl verdeutlicht ein bemerkenswertes Wachstum, da die privaten Netto-Finanzvermögen seit 2020 um rund 10.400 Euro zugenommen haben. Im Zuge dieser Entwicklung haben sich die Staatsschulden pro Kopf allerdings ebenfalls erhöht. Aktuell belaufen sich diese abzüglich des staatlichen Finanzvermögens auf etwa 25.400 Euro, was einen Anstieg von 3.670 Euro seit 2020 bedeutet.
Langfristige Trends
Ein noch größerer Blick auf die finanzielle Entwicklung in Österreich über einen Zeitraum von 25 Jahren zeigt, dass sich die privaten Vermögen versiebenfacht haben, während die Staatsschulden knapp verdreifacht wurden. Diese langfristigen Trends werfen Fragen zur Gleichgewichtung zwischen privaten und staatlichen Finanzen auf und stellen die Notwendigkeit, über Reformen nachzudenken, in den Vordergrund.
Das Momentum-Institut hebt in seiner Analyse die Wichtigkeit von Steuerreformen hervor. Es wird die Wiedereinführung der Vermögensteuer sowie Erbschafts- und Schenkungssteuern gefordert. Außerdem wird ein Vorschlag zur Erhöhung der Kapitalertragsteuer zur Abschöpfung von Vermögensgewinnen diskutiert.
Die Entwicklungen im finanziellen Sektor und die gestiegenen Vermögen von Privathaushalten und Unternehmen stehen im direkten Zusammenhang mit der aktuellen finanziellen Lage des Staates. Es bleibt abzuwarten, wie Politik und Gesellschaft auf diese Herausforderungen reagieren werden.
Für weitere Informationen und Details zu dieser Analyse verweisen wir auf die Berichte von derStandard und ORF.
