
Immer weniger Deutsche besuchen regelmäßig Restaurants. Dies hat verschiedene Gründe, die maßgeblich durch die hohe Inflation und die damit verbundenen Preissteigerungen beeinflusst werden. Laut einem Bericht von Chip sehen 80 Prozent der Befragten die steigenden Preise in Lokalen als den Hauptgrund an, warum sie weniger oft auswärts essen gehen. Ein erschreckendes Bild, das deutlich macht, wie sehr die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen das Freizeitverhalten der Menschen beeinflussen.
Zusätzlich führen 37 Prozent der Befragten ihre persönliche finanzielle Lage an. Viele sind aufgrund der anhaltenden Inflation gezwungen, ihre Ausgaben zu überdenken. Diese Inflation hat ihren höchsten Stand seit 70 Jahren erreicht, mit einer durchschnittlichen Preissteigerung von 7,9 Prozent im Jahr 2022 und einem Höchstwert von 8,8 Prozent im November 2022, wie der Deutschlandfunk berichtet. Selbst bis August 2023 lag die Inflationsrate bei 6,1 Prozent.
Unzufriedenheit und Bequemlichkeit
Neben den finanziellen Aspekten spielen auch qualitative Faktoren eine Rolle. 22 Prozent der Umfrage-Teilnehmer sind unzufrieden mit dem Service und der Qualität in den Gastronomiebetrieben. Diese Unzufriedenheit wird durch die Notwendigkeit für Lokalbesitzer verstärkt, bei Kosten zu sparen. Die Verteuerungen von Produktionsgütern und Rohstoffen müssen letztlich an die Verbraucher weitergegeben werden, was häufig zu einem Rückgang der Servicequalität führt.
Ein weiterer Grund für den Rückgang an Restaurantbesuchen ist die Bequemlichkeit des Essens zu Hause, die 14 Prozent der Befragten angeben. In Zeiten, in denen das Kochen zu Hause als kostengünstigere Alternative gesehen wird, bleibt die Gastronomie oft auf der Strecke. Zudem geben 15 Prozent der Befragten an, dass sie aus anderen, nicht näher spezifizierten Gründen auf Restaurantbesuche verzichten.
Die Auswirkungen der Inflation
Die hohe Inflation führt nicht nur zu einer Abnahme der Restaurantbesuche, sondern hat auch schwerwiegende wirtschaftliche Folgen. Der Kaufkraftverlust ist besonders für Menschen mit geringem Einkommen spürbar. Tarifgehälter stiegen im Jahr 2022 nur um 2,7 Prozent, während die Verbraucherpreise stark anstiegen, was zu einem Reallohnverlust von 4,7 Prozent führte. Die Bundesregierung hat in diesem Zusammenhang bereits drei Entlastungspakete verabschiedet, um die Belastungen für die Bürger zu mindern.
Die angespannte wirtschaftliche Situation hat zudem zu einer Prognose für das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2023 geführt, die einen Rückgang von 0,5 Prozent erwartet. Diese wirtschaftlichen Herausforderungen versetzen die Bevölkerung in die Lage, genau zu überlegen, wo sie ihr Geld ausgeben – und häufig fällt die Wahl dabei gegen lokale Gastronomiebetriebe.