
Die Ukraine sieht sich weiterhin mit dramatischen Herausforderungen im Wassersektor konfrontiert. Ein neuer innovativer Ansatz aus Schweden könnte helfen, die Wasserkrise in der Region zu meistern. Laut den Deutschen Wirtschafts Nachrichten beabsichtigt ein schwedisches Unternehmen, eine Technologie einzuführen, die Wasser aus der Luft gewinnen kann. Dieses Verfahren könnte nicht nur den Wasserbedarf der Region decken, sondern auch einen entscheidenden Beitrag zur ökologischen Sanierung leisten.
Die Hintergründe der Wasserkrise in der Ukraine sind alarmierend. Der Kachowka-Staudamm, der bis zu 18 Milliarden Kubikmeter Wasser speicherte, wurde in den letzten Monaten zerstört. Dies hatte zur Folge, dass im Gebiet um Cherson und entlang des Dnipro-Flusses eine drastische Wasserknappheit entstand. Zudem berichtete die Tagesschau, dass das Wasser des Dnipro bereits 80 Kilometer flussabwärts abgeflossen ist und das Ökosystem darunter massiv leidet.
Ökologische Bestandsaufnahme und Herausforderungen
<pDie ökologischen Auswirkungen nach der Zerstörung des Staudamms sind erheblich. Trotz einer laufenden Bestandsaufnahme des Ökosystems gab es bisher kein Massensterben von Fischen. Wolodymyr Polchovksyi, der Fischinspektor der Region, weist jedoch auf sinkende Wasserstände in Nebenflüssen hin, die problematisch sein könnten. Das Angeln und der Verkauf von Fischen wurden in Cherson aufgrund von Schadstoffen und ungeklärtem Wasser verboten.
Zusätzlich wird Polchovskyi und seinem Team die Aufgabe zuteil, nach illegalen Fischern und Wilderern zu suchen, die in dieser kritischen Zeit die fragile Situation ausnutzen könnten. Nach der unkontrollierten Überflutung durch den Dnipro, die auch die Ortschaft Beloserka mit einbezog, sind Überreste einer Mülldeponie und überflutete Kläranlagen Quellen für die Verschmutzung des Flusses geworden.
Betroffene Landwirte und Sicherheitslage
Die Auswirkungen der Überschwemmungen sind verheerend. Landwirte wie Wadim Scheremet berichten von unterschiedlichen Verwüstungen ihrer Felder und massiven finanziellen Verlusten. Auch die Region hat mit verminten Feldern, Preiseinbrüchen und Exportproblemen zu kämpfen.
In Cherson wird der Dnipro zudem zur Frontlinie. Seit der Rückeroberung wurde die Stadt über 4.000 Mal beschossen, was zu mehr als 370 Verletzten und mindestens 135 getöteten Zivilisten führte, die oft an Bushaltestellen oder Märkten waren. Die Lage ist nicht nur humanitär besorgniserregend, sondern auch ökologisch, da Treibstoffe und Schmiermittel in den Fluss gelangt sind und die Schäden schwer abzuschätzen sind.
Polchovskyi warnt, dass die ökologischen Auswirkungen dieser Krise nicht nur lokale Dimensionen haben, sondern auch die Küsten Europas erreichen könnten. Der schwedische Innovationsansatz könnte angesichts dieser Herausforderungen genau zur richtigen Zeit kommen, um eine nachhaltige Lösung für die Wasserkrise in der Ukraine zu bieten.