
Die Digitale Rentenübersicht (DRÜ) ist seit Januar 2024 im Regelbetrieb und stellt eine bedeutende Neuerung in der Informationslandschaft zur Altersvorsorge dar. Ziel des Gesetzes zur bundesweiten digitalen Rentenübersicht ist es, Informationen zur Altersvorsorge zu bündeln und die Informationslage für gesetzliche, betriebliche und private Altersvorsorge zu verbessern. Dies war besonders notwendig, da bisherige Informationen oft schwer vergleichbar und verständlich waren. Nutzer schätzen die Vertrauenswürdigkeit und Verständlichkeit der Informationen der DRÜ, die mittlerweile von rund 3,1 Millionen Menschen in Anspruch genommen wird.
Die DRÜ, betrieben von der Zentralen Stelle für die Digitale Rentenübersicht (ZfDR) im Auftrag der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund), erfordert, dass Vorsorgeeinrichtungen mit über 1.000 Ansprüchen sich anmelden und die notwendigen Schnittstellen einrichten. Alle Anbieter von Altersvorsorgeprodukten sind inzwischen in der Übersicht verzeichnet, was einen umfassenden Überblick über die individuellen Ansprüche ermöglicht.
Verpflichtungen der Vermittler
Ein Gutachten der Kanzlei Wirth-Rechtsanwälte untersucht die Verpflichtungen von Maklern und Vermittlern in Bezug auf die DRÜ. Die wichtigsten Fragen dabei sind:
- Ob Vermittler verpflichtet sind, die DRÜ-Daten in ihre Beratung einzubeziehen.
- Ob sie die DRÜ-Daten aktiv abrufen müssen oder ob sie sich auf Kundenangaben verlassen können.
- Welche Dokumentationspflichten im Beratungsprotokoll bezüglich der DRÜ bestehen.
Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass die DRÜ für die objektive Bedarfsermittlung bei Altersvorsorge-Versicherungen ein unverzichtbares Instrument ist. Versicherungsmakler sind demnach gemäß § 61 VVG verpflichtet, die DRÜ-Daten zu berücksichtigen, während diese Pflicht für Versicherungsvertreter in Ausnahmefällen gilt. Die Nutzung der DRÜ schafft eine verlässliche Grundlage für die Beratung und kann Haftungsrisiken minimieren.
Unterstützung für Vermittler
Das Gesetz, das die Digitale Rentenübersicht ins Leben gerufen hat, unterstützt darüber hinaus Vermittler bei der Erfüllung ihrer gesetzlichen Pflichten, insbesondere in komplexen Vorsorgesituationen. Um die individuelle Bedarfsermittlung nachzuweisen, sollte die Beratungsdokumentation wesentliche Erkenntnisse aus der DRÜ enthalten.
Die DRÜ bietet den Bürgerinnen und Bürgern eine nutzerfreundliche und barrierefreie Übersicht. Aktuell sind alle Interessierten eingeladen, die Digitale Rentenübersicht auszuprobieren und wertvolles Feedback zu geben. Die Einführung dieser digitalen Lösung ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Transparenz und den Zugang zu Informationen im Bereich der Altersvorsorge erheblich zu verbessern. Weitere Informationen sind verfügbar unter Versicherungsjournal und Rentenübersicht.