
In einer positiven Wendung für die deutsche Wirtschaft hat der Verband der Chemischen Industrie (VCI) den Haushaltsentwurf für 2025 und den Finanzplan bis 2029 begrüßt. Der Entwurf sieht ein umfangreiches Sofortprogramm in Höhe von 500 Milliarden Euro vor, das auf Steuersenkungen und Energiepreisentlastungen abzielt. Diese Maßnahmen sendeten wichtige Signale für die Zukunft, so VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup. Er unterstrich die Notwendigkeit eines wirtschaftlichen Aufschwungs und verwies auf die entscheidende Rolle der Industrie als Rückgrat der deutschen Wirtschaft.
Die angestrebten steuerlichen Erleichterungen sind insbesondere darauf ausgelegt, die Wettbewerbsfähigkeit sowie die Innovationskraft der Unternehmen zu stärken. Im Jahr 2024 erwarten die VCI-Mitgliedsunternehmen einen Umsatz von rund 240 Milliarden Euro und stellen über 560.000 Beschäftigte. Der Haushaltsentwurf soll gezielt die wirtschaftlichen Herausforderungen anpacken, die sich aus steigenden Energiepreisen und internationaler Konkurrenz ergeben. Besonders betont wird die Bedeutung der chemischen Industrie, zu der rund 2.300 Unternehmen zählen.
Forderungen und Herausforderungen
In dem Haushaltsentwurf wird die Balance zwischen kurzfristigen Entlastungen und einer langfristigen Wirtschaftspolitik als zentral für die gesellschaftliche Stabilität erachtet. Der VCI mahnt zu einem gezielten Einsatz der verfügbaren Mittel für Investitionen in Innovationen und internationale Wettbewerbsfähigkeit. Dabei wird jedoch auch gewarnt: Zu hohe Konsumausgaben im Haushalt könnten die finanziellen Spielräume für zukunftsweisende Projekte einschränken.
Die Herausforderungen sind vielfältig. Neben der Notwendigkeit von Energie- und Steuerentlastungen stehen gezielte Investitionen und die Förderung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung auf der Agenda. Der Haushaltsentwurf wird somit nicht nur als finanzieller Plan, sondern auch als Testfall für die Fähigkeit der Politik, mutige Entscheidungen zu treffen, angesehen. Dies wird durch die Dringlichkeit unterstrichen, die auch in einer separaten Studie des europäischen Chemieverbandes Cefic thematisiert wird.
Die europäische Chemiebranche im Fokus
Eine am 10. Januar 2025 veröffentlichte Studie von Cefic, in Zusammenarbeit mit Advancy, beleuchtet die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Chemieindustrie und zeigt die schwierige Lage der Branche auf. In den vergangenen zwei Jahren wurden die Schließung von Produktionskapazitäten von über 11 Millionen Tonnen an 21 Standorten angekündigt. Diese Entwicklung verdeutlicht die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Kostensenkung und zur Förderung von Innovationen.
Die Studie hebt die hohe Bedeutung der Chemieindustrie für die europäische Wirtschaft hervor und identifiziert die Herausforderungen, die sich aus hohen Energie-, Umwelt- und Regulierungskosten sowie Innovationshürden ergeben. Die Publikation bietet umfassende Einblicke in den aktuellen Stand der Branche und ist sowohl für Politik als auch für die Medien und Mitgliedsunternehmen von Interesse.
In Anbetracht all dieser Faktoren wird der Haushaltsentwurf 2025 nicht nur für Deutschland, sondern auch für die europäische Chemiebranche als entscheidend für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit erachtet.
Für detailliertere Informationen zu den Themen können die Beiträge von Verbandsbüro und VCI eingesehen werden.