
Die landwirtschaftlichen Betriebe im Südwesten Deutschlands sehen sich zunehmend Herausforderungen ausgesetzt. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung ist der Bestand an Schweinen in Baden-Württemberg Anfang Mai 2025 auf 1,24 Millionen Tiere gesunken, was einem Rückgang von 1 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung markiert eine Stabilisierung des Rückgangs, der in den vorangegangenen Jahren deutlich ausgeprägter war: 2022 lag der Rückgang bei 10 %, 2023 bei 6 % und 2024 bei 2 %.
Die Anzahl der Betriebe, die Schweine halten, hat sich ebenfalls verringert. Diese Zahl sank um 2 % auf 1.460, was im Vergleich zu den vorherigen Jahren eine Verlangsamung des Rückgangs darstellt; im Jahr 2024 lag der Rückgang noch bei 3 % und 2023 bei 10 %.
Rinderbestand und Milchproduktion
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Rinderbestand in Baden-Württemberg, der um 2 % auf 872.058 Tiere gesunken ist. Der Bestand an Milchkühen verringerte sich ebenfalls um 2 % auf 300.715 Tiere. Auch die Anzahl der Milchviehhaltungen ging um 3 % auf 4.974 zurück. Besonders alarmierend ist der Selbstversorgungsgrad bei Milch- und Molkereiprodukten, der mittlerweile nur noch bei 56 % liegt und tendenziell sinkt.
Die Ursachen für diese rückläufigen Zahlen sind vielfältig. Preisdruck im Handel, politische Vorgaben und steigende Anforderungen an die Betriebe setzen diese unter erheblichen Druck. Laut dem Bericht haben rund ein Viertel der Milchviehhalter in Baden-Württemberg seit 2020 ihre Betriebe aufgegeben.
Statistische Erhebungen und ihre Bedeutung
Die Entwicklung auf den Vieh- und Fleischmärkten wird durch verschiedene statistische Erhebungen dokumentiert. Die Ergebnisse dieser Erhebungen sind entscheidend für politische Entscheidungen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene, wie die Statistiken des Statistischen Bundesamtes darlegen. Diese Daten unterstützen land- und volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen und bilden die Grundlage für Versorgungsbilanzen in der Landwirtschaft.
Hauptnutzer der Statistiken umfassen unter anderem das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, wissenschaftliche Institutionen, Gemeinden sowie Verbände. Die Erhebungen klären über die Kapazitäten von Brütereien sowie das Schlachtgeflügelaufkommen auf und bieten somit wertvolle Einblicke in die Produktionsstrukturen der Betriebe.
Die Ergebnisse tragen zur Beurteilung der Marktlage in der Fleischproduktion bei und sind entscheidend für die Vorausschätzung von Preisen und Angeboten. Diese Daten sind nicht nur für Agrarpolitiker von Bedeutung, sondern auch für die grundlegende Sicherheit im Lebensmittelbereich.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Entwicklungen in der Tierhaltung im Südwesten Deutschlands durch zahlreiche Herausforderungen geprägt sind. Die Stabilisierung des Rückgangs in der Schweinehaltung ist da, setzt aber zugleich neue Maßstäbe für die Zukunft der Landwirtschaft in der Region.