
Die chinesische Börse erlebt derzeit einen bemerkenswerten Aufschwung, während die Regierung in Peking eine neue Ära des privaten Unternehmertums und der Marktliberalisierung einläutet. Die jüngste Unterzeichnung einer Handelsvereinbarung zwischen China und den USA, die auf die Senkung gegenseitiger Zölle abzielt, hat zusätzliches Vertrauen in den Markt geschaffen. In diesem Rahmen verpflichtet sich China, den USA seltene Erden zu liefern, ohne bedeutende Konzessionen zu machen, was die geopolitischen Spannungen möglicherweise lindert. Diese Entwicklungen könnten ausländische Anleger wieder anlocken, die den chinesischen Markt neu bewerten.
Der Hang-Seng-Index in Hongkong hat in den letzten zwölf Monaten einen beeindruckenden Anstieg um 37 Prozent verzeichnet, während die Festlandchinesischen Aktien um 13 Prozent zulegten. Präsident Xi Jinping fordert die Technologieunternehmen dazu auf, verstärkt zu investieren und Arbeitsplätze zu schaffen, was das politische Klima im Land positiv beeinflusst. Chinesische Versicherungsunternehmen sollen zudem ihre Investitionen in den Aktienmarkt erhöhen, um die Dominanz institutioneller Investoren zu fördern.
Aufholjagd der Technologie
Im Technologiebereich besteht ein großes Potenzial für Investoren. Chinesische Firmen, die in den Sektoren Künstliche Intelligenz, Cloud Computing, E-Commerce und soziale Medien tätig sind, zeigen eine hohe Dichte an qualitativ hochwertigen Aktien. Technologiegrößen wie Tencent, bekannt durch die Entwicklung der Super-App WeChat, und Xiaomi, das kürzlich mit seinem YU7-Modell ein Allzeithoch bei den Aktien verzeichnete, stehen im Fokus. Das YU7-Modell erhält 289.000 Bestellungen und konkurriert direkt mit Teslas Model Y. Auch E-Autos, unter anderem von BYD, und die Innovationskraft der E-Commerce-Plattform Temu gewinnen international an Bedeutung.
Ein weiteres Zeichen für die positive Entwicklung ist der neue Höchststand des China Tech-Giganten Index, der kürzlich erreicht wurde. Dieser Index outperformt derzeit den Hang-Seng-Index und zeigt, dass Investoren zunehmend Vertrauen in die zukünftige Entwicklung der chinesischen Technologiebranche setzen.
Rally der Künstlichen Intelligenz
Ein Schlüsseltrend, der zur aktuellen Marktbelebung beiträgt, ist die Künstliche Intelligenz (KI). Die KI-Welle, die zunächst in den USA mit der Veröffentlichung von ChatGPT im Herbst 2022 begann, hat nun auch China erreicht. Diese Dynamik hat dazu geführt, dass der Hang Seng Index seit der Einführung des DeepSeeks Chatbots R1 um über elf Prozent zulegte und auf dem besten Weg ist, ein neues Jahreshoch zu erreichen, das bei 23.241 Punkten liegt. Analysten berichten, dass die stärkste Phase dieser Rally ab Januar 2023 begann, als auch der Nasdaq100 beachtliche Gewinne verzeichnete.
Die Anzeichen stehen günstig für eine gestiegene Popularität unter Auslandsanlegern. Dennoch empfehlen Experten, staatlich kontrollierte Firmen zu meiden, da sie oft ineffizient und politisch geführt sind. Stattdessen könnten aktiv verwaltete Fonds oder ETFs eine attraktive Möglichkeit bieten, in den aufstrebenden chinesischen Tech-Sektor zu investieren. Chinesische Firmen bieten nicht nur hohe Dividenden an, sondern kaufen auch Aktien zurück, was zur Gewinnverdichtung führt. Die Möglichkeit, über den Technologiemarkt hinaus in Chinas Binnenmarkt zu investieren, bleibt eine vielversprechende Option für angehende Anleger.
In der gegenwärtigen Lage gibt es großen Optimismus, dass sich die chinesischen Technologieunternehmen weiterhin behaupten werden und möglicherweise auch das internationale Interesse noch weiter wächst. Ausländische Investoren, die die Chancen in diesem dynamischen Markt erkennen, könnten gut beraten sein, sich mit den aktuellen Entwicklungen in der chinesischen Börse auseinanderzusetzen, um von den bevorstehenden Möglichkeiten zu profitieren.
Während die chinesische Regierung und Unternehmen an ihrer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten, bleibt der Schlüssel zum Erfolg die Anpassung und Bereitschaft, sich auf neue Herausforderungen einzustellen.
Für mehr Informationen zu dieser Entwicklung besuchen Sie NZZ und Der Aktionär.