
Im Raum Stuttgart haben Zollbeamte und Ermittler des Landeskriminalamts in den letzten Tagen eine großangelegte Razzia durchgeführt, die sich gegen den illegalen Handel mit Tabakprodukten richtet. Besonders im Rems-Murr-Kreis wurden mehrere Immobilien durchsucht, in denen die Behörden einen Verdacht auf Schwarzarbeit und Illegalität erhoben hatten. Laut SWR Aktuell waren rund 100 Beamtinnen und Beamte im Einsatz, um insgesamt 20 Wohn- und Gewerbeobjekte in den Regionen Stuttgart, Rems-Murr und Esslingen zu untersuchen.
Die Ermittler haben Verdacht geschöpft, dass mehrere Personen aus der Region Stuttgart illegale Tabak-Produkte herstellen und beim Verkauf keine Steuern zahlen. Ein besondere Augenmerk gilt dabei den Betreibern einer Shisha-Bar sowie einer Kfz-Werkstatt, in denen über 550 Kilogramm unversteuerten Shisha-Tabak sichergestellt wurden. Diese Menge war vermutlich für den Betrieb der Shisha-Bar gedacht, wie aus einem Bericht der Stuttgarter Nachrichten hervorgeht.
Funde während der Razzia
Die Zollfahnder entdeckten nicht nur den illegalen Tabak, sondern auch diverse Waffen und andere gefährliche Gegenstände. In der Kfz-Werkstatt wurden manipulative Geräte zur Änderung von Tachoanzeigen sowie zwei Fahrzeuge mit manipulierter Tachoanzeige aufgefunden. Zudem fanden die Beamten einen Schlagstock, der als Taschenlampe getarnt war, einen Aufsatz für eine Schreckschusspistole, einen Elektroschocker, Pyrotechnik, Testosteron-Ampullen und fast 10.000 Euro Bargeld. Dies deutet auf ein weitreichendes kriminelles Netzwerk hin.
Ermittler der Sondereinheit Fokus des Landeskriminalamts untersuchen auch mögliche Verbindungen zu gewaltbereiten subkulturellen Gruppierungen. Das Polizeipräsidium Aalen sowie die Kriminalpolizei Waiblingen sind ebenfalls an den Ermittlungen beteiligt. Der Verdacht des Sozialversicherungsbetrugs, da Beschäftigte außerhalb der offiziellen Lohnbuchhaltung entlohnt wurden, verstärkt den bisher erhobenen Verdacht weiter.
Schwarzarbeit im Fokus
Die Razzia erfolgt in einem Kontext, in dem ein Anstieg von Fällen von Schwarzarbeit in der Region festgestellt wurde. Vor etwa zwei Wochen hatte der Stuttgarter Zoll bereits Ermittlungen gegen Menschen eingeleitet, die aus China und Georgien illegal nach Deutschland geschleust wurden. Rund 7.400 beschlagnahmte Sonnenbrillen und 28.400 Kinder-Armbanduhren aus China wurden dabei bereits als Beweismittel gesichert. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Behörden entschieden gegen illegale Aktivitäten vorgehen und das Netzwerk, das hinter diesen Vergehen steht, weiter aufdecken möchten.
Ob während der Durchsuchungen verdächtige Personen festgenommen wurden, ist bislang unklar. Sicher ist jedoch, dass die zuständigen Behörden die Strafverfahren in den nächsten Schritten weiterverfolgen werden.