
Mapal, der bekannte Hersteller von Präzisionswerkzeugen mit Stammsitz in Aalen, hat im Jahr 2024 einen Umsatz von 551 Millionen Euro erzielt. Dies bedeutet einen Rückgang von 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die aktuelle Marktlage zeigt, dass die Nachfrage nach Werkzeugen insbesondere in Deutschland weiter sinkt, was nun unmittelbar zu einem Stellenabbau führt. Am Hauptstandort in Aalen werden 230 Arbeitsplätze gestrichen, ebenso in der Tochterfirma Mapal WWS in Pforzheim.
Die Branche der Präzisionswerkzeuge steht unter Druck. Laut aktuellen Berichten hat die Produktion in Deutschland in den letzten sechs Jahren um insgesamt 20 Prozent abgenommen, während weltweit ein Rückgang von 8 Prozent zu verzeichnen ist. Geopolitische Spannungen, wie der Ukraine-Krieg und Konflikte im Nahen Osten sowie unsichere Zollpolitiken, belasten die Branche zusätzlich und verursachen Unsicherheiten auf den Märkten. Besonders die Automobilindustrie, die einen wesentlichen Teil des Umsatzes von Mapal ausmacht, zeigt sich wenig erholungsfähig, was Experten zufolge zu einer stagnierenden oder sogar weiter zurückgehenden Umsatzentwicklung führen könnte.
Ausblick auf das Jahr 2025
Für das bevorstehende Jubiläumsjahr 2025 erwartet Mapal keine nennenswerte Umsatzsteigerung. Es wird prognostiziert, dass der Umsatz stagnieren oder um bis zu 5 Prozent sinken könnte. Trotz dieser wirtschaftlichen Unsicherheiten plant das Unternehmen,投资 in Höhe von rund 25 Millionen Euro, wovon 4 Millionen Euro für die Modernisierung von Gebäuden und Maschinen am Standort Aalen eingeplant sind.
Die Herausforderungen sind nicht neu für Mapal. Bereits im Jahr 2019 kam es zu einem Rückgang der Aufträge, der im Jahr 2020 durch die Corona-Pandemie verstärkt wurde. Besonders die Schließungen des Standorts in China sowie das weltweite Produktionsherunterfahren trugen zur drastischen Umsatzreduktion auf 460 Millionen Euro im Jahr 2020 bei. Auch der Sektor der Luftfahrtindustrie, ein weiterer bedeutender Markt für Mapal, war während der Krise stark betroffen, was zu Umsatzrückgängen von bis zu 90 Prozent führte.
Hoffnung durch Innovation
Trotz dieser Rückschläge zeigt sich die Geschäftsführung von Mapal optimistisch. Während der Pandemie wurden neue Produkte und digitale Lösungen entwickelt, die das Unternehmen besser aufgestellt zurücklassen. Zudem wird für das Jahr 2021 eine Umsatzsteigerung von 10 bis 15 Prozent prognostiziert, basierend auf einer belebenden Marktsituation und neuen Geschäftsmöglichkeiten. Mapal hat sich auch stark mit der Automobilindustrie verbunden, die seit 2018 mit sinkenden Pkw-Absatzzahlen zu kämpfen hat. Das Unternehmen bietet Lösungen für verschiedene Antriebskonzepte an, die bereits von Herstellern im Bereich E-Mobilität genutzt werden.
In diesem Zusammenhang berichtet [Schwäbische Post], dass Mapal im Jahr 2024 ein neues Kompetenzzentrum in Nantes, Frankreich, gegründet hat, das erste außerhalb Deutschlands. Dies könnte bei einer zukünftigen Marktexpansion eine entscheidende Rolle spielen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die aktuellen Herausforderungen entwickeln. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Mapal die Weichen richtig gestellt hat, um gestärkt aus dieser Phase hervorzugehen, oder ob weitere Rückschläge drohen.
Für mehr Informationen lesen Sie auch [Kuhn Fachmedien].